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Die Juroren des Deutschen Zukunftspreises haben die Wahl zwischen (1.) einem innovativen Getriebe aus Baden-Württemberg, (2.) einem neuen Medikament für Immungeschwächte und (3.) einer einfachen Methode zur Speicherung von Wasserstoff.

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3. Flüssiger Wasserstoffspeicher

Der Energieträger Wasserstoff hat viele Vorteile. Bei seiner Verbrennung entsteht nur Wasserdampf. Zudem lässt sich Wasserstoff klimaneutral durch die Elektrolyse von Wasser mit Ökostrom herstellen. Das könnte helfen, die schwankende Produktion von Wind- und Sonnenstrom abzupuffern. Auf der anderen Seite hat Wasserstoff den Nachteil, dass er sich nur bei sehr hohem Druck oder niedrigen Temperaturen mit hoher Energiedichte speichern lässt. Zudem müsste für eine flächendeckende Verbreitung – etwa zur Betankung von Brennstoffzellenautos – eine völlig neue Infrastruktur aufgebaut werden.

Für dieses Problem haben Peter Wasserscheid, Wolfgang Arlt und Daniel Teichmann eine elegante Lösung entwickelt. Die Wissenschaftler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, vom Forschungszentrum Jülich und von der Hydrogenious Technologies GmbH in Erlangen bauen den Wasserstoff chemisch in eine leicht handhabbare und ungefährliche Flüssigkeit ein, die das Gas bei Bedarf wieder abgeben kann. Die Flüssigkeit kann dann wieder mit neuem Wasserstoff „beladen“ werden – ähnlich wie eine Pfandflasche. Als Trägerflüssigkeit nutzen die Forscher Dibenzyltoluol, das bereits seit vielen Jahren als Wärmeträger in der Industrie eingesetzt wird. Die Energiedichte ist allerdings etwas geringer als bei anderen flüssigen Kraftstoffen. Dafür lassen sich vorhandene Tanks und Tankstellen nutzen.

Das Team hat die Technologie zur Marktreife entwickelt und 2013 die Hydrogenious Technologies GmbH gegründet. Derzeit wird der neue Treibstoff im Rahmen eines Forschungsprojekts für einen sauberen Bahnbetrieb in Bayern getestet.

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