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Aus einem Kommentar:

Waldfee sagt:

@Meckerer,

der wahre Grund ist die über Generationen anerzogenene Verantwortungslosigkeit und grenzenloser Egoismus des Einzelnen.

Diese Entwicklung entstand nicht erst, wie viele annehmen nach 1945 mit der Umerziehung des deutschen Volkes, sondern mit dem Beginn des Kapitalismus und der Massengesellschaft.

Wer den Kapitalismus zum Geld machen und eine Massengesellschaft dafür brauchte, das erübrigt sich nachzufragen.

Die alte Gesellschaft der feudalen Ordnung, die man so glorreich zerstört hat, setzte auf familiere Strukturen, in denen jeder Verantwortung zu übernehmen hatte. Das fand sich in allen Schichten wieder, vom Adel selbst bis hinunter zum Bauern mit seinem Hof.

Diese Ordnung konnte sich dank dessen über einen sehr langen Zeitraum erhalten, weil das öffentliche Leben damit geregelt war.

In nunmehr einem Zeitraum von mindestens 150 Jahren (Beginn war eigentlich die französische Revolution), hat man es geschafft, eine ganze Gesellschaftsform aufzulösen und einen großen Teil der Menschheit ins Chaos zu stürzen.

Man brachte durch die Industrialisierung nicht nur einem großen Teil der Menschen unzumutbare, unterbezahlte Arbeit, sondern auch Massenverelendung und Abhängigkeit.

Mit dieser Entwicklung schaffte man es nicht nur Millionen unter seine Fuchtel zu bringen, sondern zerstörte gleichzeitig das Handwerk und später mit der Industrialisierung der Landwirtschaft auch den über Jahrhunderte gewachsenen Bauernstand.

Das Ganze wurde uns als sogenannter Fortschritt verkauft, hat aber mehr Menschen in Abhängigkeiten gebracht, als das früher der Fall war.

Der größte Stand der alten Zeit war der Mittelstand.

Er war das Rückrad der damaligen Ordnung. Nimmt man einer Gemeinschaft das Rückrad, bricht sie in sich zusammen. Es bleibt also nur der Kopf (Führung) und die Füße (Pöbel) übrig. Was mit solchen Gesellschaften passiert, wissen wir vom Untergang des römischen Reiches.

Mit der Verelendung und den unzumutbaren Abhängigkeiten verloren die Menschen ihre Sicherheiten und mussten sich wohl, oder übel dem Wolfsgesetz stellen, bei dem jeder sich nicht nur selbst der Nächste ist, sondern auch allein agieren muss. Beides fördert Egoismus und Verantwortungslosigkeit.

Eine Gemeinschaft geht dabei verloren.
Genau das, ist die Situation in der wir uns heute alle befinden.

Wenn wir die Entwicklung der letzten 170 Jahre betrachten, so finden wir die Verelendung der Massen

  • mit Beginn des Frühkapitalismus bis zum Ersten Weltkrieg wieder,

  • nach der Revolution mit der Inflation und der Weltwirtschaftskrise,

  • nach dem Zweiten Weltkrieg und den Hungerjahren.

  • Nach der Wende bis jetzt.

Die Frage ist, wie soll es weitergehen?

Das kann sich jeder, der ein bisschen Verstand hat ausmalen, es sei denn die Menschen nehmen dieses mal das Ruder selbst in die Hand.