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Gastautor: Peter Hahne, ZDF-Moderator i.R.

Die ARD-Dokumentation über Hannelore Kohl hat Peter Hahne zutiefst berührt.

Hochaktuell: Gezeigt wird an diesem Fall, wie Medien Wirklichkeit verfälschen
- und Ex-Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust gesteht Manipulationen ein.

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Was bei mir ewig hängen bleiben wird – und was ich als Höhepunkt dieser historischen Dokumentation empfinde:

Die Söhne sprechen offen darüber, wie sehr der Hass des 68er Mobs und dessen terror-kriminellen Arms, die Baader-Meinhof-Bande, der Familie zugesetzt hat.

Körperlich, seelisch und was das normale Alltagsleben betraf. Sippenhaft für einen Vater, der sich dem ganzen Spuk widersetzte und im Nachhinein ja recht behielt.

Unter den Rädelsführern des allzu oft gewalttätigen Aufstandes gegen das verhasste „System Kohl“ waren heutige hohe Polit-, Medien- und Kirchenfunktionäre. Ich könnte viele Namen nennen.

Diese Heuchler und Pharisäer wollen natürlich nie dabei gewesen sein.

Ähnlich wie bei der Wiedervereinigung: Kohl wurde niedergemacht als Naivling aus der Pfalz, heute will jeder schon immer auf der richtigen Seite gestanden haben.

Das traf Hannelore Kohl am schwersten: Sie wollte als Leipzigerin die Einheit, sie war mit ihrem Mann völlig d‘ accord. Ja, sie wollte unbedingt sehen, wie der letzte russische Panzer Potsdam verließ.

Diese Frau hat es fast umgebracht, wenn Salonlinke von Oskar Lafontaine bis zu sozialistisch-sozialisierten Bischöfen die Deutsche Einheit als Fantasterei bezeichneten.

Noch schlimmer die von Kohls verhasste (ja: verhasste!) EKD: Das alles sei eine Lebenslüge, sei purer Revanchismus und unchristlicher Antikommunismus.

Für Hannelore Kohl, die mit nur zwölf/dreizehn Jahren das Opfer traumatischer Vergewaltigungen durch russische Soldaten wurde, war dieser Schmerz über diese Art von Vernichtungsfeldzug gegen ihren Mann das Allerschlimmste. Er, der ihren eigenen Traum zu verwirklichen begann. Ohne Hannelore Kohl hätte es dieses beherzte Engagement von Helmut Kohl so nicht gegeben.

Es stimmt: alles ist Biografie. Auch die große Politik. Auch diese ARD-Dokumentation, deren Autor Aust in gewisser Weise Abbitte geleistet hat für all die Verachtung, die man im Dunstkreis des Spiegels in der damaligen „journalistischen“ Arbeit Hannelore und Helmut Kohl entgegengebracht hat.

Es ist also viel mehr als „nur“ das Leben der Kanzlergattin, die die Autoren geboten haben.

Für den (späten) Respekt gegenüber der Lebensleistung der Kohls: Respekt !

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Quelle: