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Die Corona-Krise wird eine neue Wirtschaft-Ära einläuten, prophezeit der Ökonom Daniel Stelter. "Coronomics" wird das neue Jahrzehnt prägen, ist er überzeugt. Was er damit meint - und was diese Entwicklung für Sparer und Anleger bedeutet, erfahrt ihr in diesem Video.

Auch wenn sich nach und nach das gesellschaftliche Leben normalisiert, werden uns die Folgen der Corona-Epidemie noch lange beschäftigen, sagt Stelter - selbst wenn sich die Wirtschaft wieder erholt. Denn zum einem zeige die Vergangenheit, dass Wachstumsraten nach einem solchen Schock niedriger sind als davor. Zum anderen haben die Konjunktur in den USA, Japan und Europa bereist geschwächelt. "Diese Tendenzen zu schwachen Wachstum werden sich nun verschärfen", sagt Stelter. Gründe dafür seien die steigenden Schulden im Zuge der Hilfsmaßnahmen gegen die Corona-Krise, das geringe Verbrauchervertrauen und schon länger anhaltende Trends für Digitalisierung und der demografischer Wandel.

Vor allem die wachsenden Schulden und die Geldflut der Notenbanken werden eine Belastung sein, ist Stelter überzeugt. "Die Maßnahmen der Notenbanken sind einmalig und werden in den nächsten Jahren noch weitere dieser Programme sehen", sagt Stelter. Er hält es für wahrscheinlich, dass die Notenbanken zu den wichtigsten Finanzierern der Staaten werden. "Damit beginnt eine massive Monterarisierung der Schulden." Das sei nicht unbedingt verkehrt, so Stelter. "Die Frage ist: Wie wild wird es getrieben werden?" Der Ökonom befürchtet, dass die Staaten massiv von den Hilfsprogrammen der Notenbanken Gebrauch machen werden - vor allem in Europa. "Wir sind jetzt im Zeitalter der Notenbank finanzierten Staatsausgaben", so Stelter. "Am Ende wird es inflationär wirken und wir könnten eine neue Geldordnung kriegen."

Stelter hält ein Szenario für möglich, in dem die Inflationsrate schneller steigen könnte, als manche Beobachter es für möglich halten. Das sei dann der Fall, wenn plötzlich die Geldumlaufgeschwindigkeit steigt, weil die Bürger um den Wert ihres Ersparten fürchten. "Mit den steigenden Inflationsraten wird die Unzufriedenheit zunehmen", erklärt Stelter das Szenario weiter. Als Ausweg könnte dann nur bleiben, auf den sogenannten Chicago-Plan zurückzugreifen, der in den 30er-Jahren von Ökonomen entwickelt wurde. Er sieht vor, dass die Banken das Geldschöpfungsprivileg verlieren.

Das Ergebnis wäre das sogenannte Vollgeldsystem, bei dem allein die Zentralbanken das Geld in Umlauf bringen und nicht mehr der Bankensektor. Das Finanzsystem könnte dadurch stabiler werden, aber auf der anderen Seite die Notenbanken noch näher an die Staaten heranrücken.

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