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Die wohlfeilen Sonntagsreden deutscher Politiker beinhalten oft die Formel „liberale Demokratie“. Die muß man schützen, bewahren, gegen ihre Feinde verteidigen und überhaupt.

Dementsprechend ist es natürlich eine Meldung, wenn der bitterböse Viktor Orbán,  seines Zeichens ungarischer Regierungschef, rundheraus erklärt: „Demokratie ja, Liberalismus nein.“

Und genau das hat er dieser Tage erst wieder getan, bei der seit 30 Jahren stattfindenden Sommerakademie im rumänischen Baile Tusnad, einem Ort, in dem viele ethnische Ungarn leben.

Verhaltene Schnappatmung bei t.online.

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Christliche Demokratie

Viktor Orbán will lieber eine „christliche Demokratie“ statt einer liberalen, sagt er. Wenn Demokratie richtig verstanden eine Veranstaltung ist, in der sich die Demokraten über verschiedene Wege zu einem gemeinsamen Ziel streiten, dann wäre „Demokratie“ als für sich stehender Begriff ziemlich undemokratisch. Ein gemeinsames Ziel wäre schon nötig. Ein sehr schönes gemeinsames Ziel wäre, mit seinen Landsleuten in einem Land zusammenzuleben, in dem man sich eher mehr als weniger darauf verlassen kann, daß alle anderen wenigstens wissen, was als anständig und üblich gilt, weil man daran gewisse Erwartungen knüpfen kann, die eine gesetzliche Regelung bis ins letzte Detail obsolet machen.

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Viktor Orbán reklamierte im rumänischen Naile Tusnad für sich, er habe mit der von ihm in Ungarn aufgebauten „christlichen Demokratie“ den Dienst an der Gemeinschaft gefördert.

Und bevor jetzt Linksliberale wieder in hysterisches Gebrüll verfallen von wegen, daß das totalitär sei und die Freiheit des Einzelnen verachte:

In einem größeren Maßstab tickt ihr selber kein Stück anders.

Euere Gemeinschaft ist halt die Weltgemeinschaft, mithin also keine, weil es die Weltgemeinschaft außer in euren kranken Köpfen nicht gibt.

Dazu sind die Menschen eurer eingebildeten Weltgemeinschaft nämlich zu unterschiedlich. Wo kein gemeinsames Ziel, da auch keine Gemeinschaft.

 

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Quelle: