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Der Erste Weltkrieg kannte letztlich nur Verlierer: Deutschland sowieso, aber auch Russland, Frankreich, Österreich-Ungarn, ja selbst England. Einzig die USA blieben außen vor.

Die Profiteure aber waren wie immer die Herren des Geldes – die „Händler des Todes“.

Durch diplomatische Intrigen wurde Europa in die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ getrieben.

Ziel war u. a., die herrschenden Dynastien abzuschaffen, was ja auch gelang.

Heute befinden sich die Nationalstaaten im Visier, denn als Garanten der Rechtstaatlichkeit stehen sie der gewollten unipolaren Weltordnung im Wege.

Nur vor diesem Hintergrund ist das geopolitische Geschehen der vergangenen Jahrzehnte wirklich zu begreifen.

Das vorliegende Kompaktwerk skizziert die bedeutendsten Wegmarken in den Ersten Weltkrieg, verweist auf Konsequenzen und die geheimen Pfade der Subversion bis in die Jetztzeit.

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Über den Autor und weitere Mitwirkende

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als junger Pionieroffizier Einblick in das von den USA vorbereitete "atomare Gefechtsfeld" Europa.

In dieser Zeit erwachte auch sein Interesse an Geopolitik.

Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr studierte er Politikwissenschaft und Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik).

2004 veröffentlichte er zusammen mit Konrad Löw das mittlerweile vergriffene Standardwerk "Pax americana".

Zuletzt von ihm erschienen:

  • "Deutsche und Juden vor 1939" (2013),

  • "Wiederkehr der Hasardeure" (2014),

  • "Sie wollten den Krieg" und

  • "Geoimperialismus" (beide 2016).

Wolfgang Effenberger lebt am Starnberger See.

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Quelle:

Kommentar bei Amazon:

 

Corina Hartmann

Etikettenschwindel

Das schmale Bändchen umfasst netto rund 80 Seiten Haupttext, aber um den vielversprechenden Untertitel, um die Herren der Geldes, die zur Weltmacht greifen, geht es gar nicht, wenn man einmal von der Information auf S. 70 absieht, dass nach der Oktoberrevolution ausgerechnet das Haus Rothschild (Wer genau?) die Zentralbank im nunmehr bolschewistischen Russland von seinem Gläubiger (!) Lenin überantwortet bekommt und dadurch an einer entscheidenden Schaltstelle der Macht im neuen Staat sitzt.

Die Information hat Effenberger der Zeitschrift Fokus Money vom 17.Juli 2014 (Das Geldkartell...) entnommen. Ansonsten sucht man in dem Büchlein vergeblich nach ähnlich gehaltvollen Mitteilungen, mit denen der Untertitel lockt. Eine den Buchverkauf fördernde Maßnahme? Es sieht ganz so aus!

Die Botschaft der Gruppe um den Amateurhistoriker Effenberger lautet:
Die offizielle Geschichtsschreibung um die Kriegsursachen des 1. Weltkrieges ist ein perfides Lügengeflecht, bei dem Deutschland alle Schuld in die Schuhe geschoben wurde. Ausgeheckt und in jahrelanger, geheimer Kleinarbeit vorbereitet hat ihn eine winzige Gruppe - vorbei an Volk, Parlament und sogar den meisten Regierungsmitgliedern - um Alfred Milner (in der Nachfolge Cecil Rhodes), König Edward VII., den Rothschilds, Lord Asher, Edward Grey, Richard Haldane. Peu a peu eingeweiht wurden die späteren Premierminister Herbert Asquith, Winston Churchill, David Lloyd - George, um nur den wirkungsmächtigsten Kern dieser wesentlich umfangreicheren "Geheimen Elite" zu benennen, und natürlich war auch die Spitze der konservativen Opposition, Balfour, früh mit von der Partie.
Warum macht sich die internationale Gruppe aus verwiegend nicht formal ausgebildeten Historikern, die sich am marginalisierten Werk Caroll Quigleys orientieren die Mühe, ausgerechnet jetzt die Bevölkerung aufzuklären?

Weil die Zeichen auf Sturm stehen!
1) Weil ohnehin der offiziellen Historikerzunft und den Mainstream - Informationen nicht zu trauen ist;
2) weil erneut Hasardeure aus vergleichbaren, z. T. identischen Strukturen am Werk sind, um die Welt wieder einmal in einen großen Krieg zu stürzen, wie die Vorgänge in der Ukraine, der MH17 - Abschuss und der "Bürgerkrieg" in Syrien zeigen.

Seit der Wahl Trumps wurde spürbar die Luft aus den Zündeleien, wenn auch keineswegs in wünschenswertem Maße, herausgelassen. Die Mehrheit der Amerikaner hat den Ernst der Lage gespürt und der brandgefährlichen H. Clinton einen Korb erteilt, in der Hoffnung, dass alles andere, auch der aussichtsloseste Kandidat besser ist, als die lückenlose Fortsetzung der heimtückischen Kriegspolitik des Friedensnobelpreisträgers Obama.

Das Projekt von Effenberger und Co. trifft also den Geist der Zeit. Deshalb hat es meine Sympathie.

Nun aber zu den Schwächen des Büchleins:
Der Autor hat in seinem 1. längeren Interview beim rechtsesoterischen "Stein - Zeit" - Kanal (s. YouTube) anklingen lassen, dass sein Opa im KZ saß - warum auch immer.
Auffällig ist im Buch, dass er mit Ausnahme der Rothschilds und britischer Staatsbürger wie Leo Amery (S. 70) und dem Shell - Gründer Marcus Samuel, die er in ein neutrales Licht taucht, alle weiteren Vertreter dieser "Gruppe" als Wohltäter am dt. Gemeinwesen darstellt .

An Walther Rathenau (S. 12f.) fürchteten die Briten sein kontinental - europäisches Wirtschaftsprogramm.
Marc Trachtenberg war derjenige, der Fritz Fischer entlarvte (S. 11).
Hans Herzfeld tat die Fischer - Thesen schon früh als Fantasie ab (S. 12).
Louis Oppenheim veröffentlichte 2 deutschfreundliche Schaubilder (S. 65).
Dt - jüd. Zeitungen riefen seinerzeit zum Bekenntnis für die deutsche Kultur auf (S. 66).

Dass alles ist harmlos, aber man wünscht sich auch die Erwähnung der "anderen" Seite, z. B. des entscheidenden Warburgschen Einflusses (des de facto Rothschildchen Einflusses in Amerika) auf die Gründung der FED, ohne die die Finanzierung des Entente -Krieges technisch unmöglich gewesen wäre und der dadurch dem Kaiserreich einen unermesslichen Schaden zugefügt hat.

Die Begründung des "Milner - Putsches" durch Effenberger ist m.E.'s stark lückenhaft. Im Dezember 1916 wurden Premier Asquith und Außenminister Grey zum Rücktritt bewegt, weil ihre Führung im Kriege nicht effizient genug sei. Die Pferde mitten in der Schlacht zu wechseln, ist schon ein außergewöhnlicher Vorgang. Unerwähnt bleibt, dass sich Asquith zuvor klar ablehnend bzgl. der Palästina - Frage verhalten hat.

Ganz anders die Nachfolger Lloyd - George und der neue Außenminister Balfour, die dem Hause Rothschild schriftlich die bekannte Deklaration überreichten, an der der durch Milner ins Amt gehievte Leo Amery entscheidend mitgewirkt hat. Amerys tatsächliche Herkunft ist als eine der effektivsten Vertuschungsgeschichten in England bekannt geworden.

Ein Sohn Amerys wurde übrigens 1945 wegen Kollaboration mit den Mittelmächten öffentlich gehängt. Vater Amery war auch die treibende Kraft, die später Neville Chamberlain wegen dessen Appeasement - Politik zu Fall und Wiston Churchill an die Macht brachte.

Von Milner, der ebenfalls im Dezember 1916 ins neue Kriegskabinett eingetreten ist, behauptet Helmut Roewer, der ebenfalls dem Kreis um Effenberger mit vergleichbarer "spezifischer" apoletischer Tendenz angehört, im 1. Band seiner Trilogie, dass Milner persönlich vor Ort in Pedrograd die russische Februarrevolution von 1917 eingerührt hat.

Die Stoßrichtung und Bilanz des 1. Weltkrieges ist jedenfalls eindeutig:

4 Monarchien wurden zertrümmert und wer sich zunächst in die Machtpositionen emporschwang, im November 1917 in Pedrograd, dann in Ungarn, München und Wien und bis auf Russland mit seinen Revolutionsversuchen auf ganzer Linie doch scheiterte, ist bekannt;
auch dass die Balfour - Erklärung auf den Trümmern des nun Dönme - durchsetzten Osmanischen Reiches neue Blüten trieb, weist auf die eigentlichen Sieger des WK1 überdeutlich hin.

Die Briten als Sieger gehörten wie die Franzosen wegen der exorbitanten Kriegsverschuldung bei der US - Hochfinanz (letztlich vornehmlich bei der internationalen Familie Rothschild) mit dem Schwerpunkt in New York zu den langfristigen Verlierern.

Nun zur Arbeitsweise Effenbergers, d.h., zur Gretchen - Frage, ob man ihm bedenkenlos trauen kann oder ob Argwohn angebracht ist.
Den einen oder anderen Hinweis kann man bei aufmerksamer Lektüre bereits der obigen Ubersicht entnehmen.
Die Nagelprobe zur Qualität seiner Arbeitsweise habe ich an dem folgenden Absatz vorgenommen, auf den eine detaillierte Fußnote als Quelle verweist.
Hier nun der Absatz von S. 38 des vorliegenden Buches im Wortlaut:

"Graf Iswolski, vormals russischer Botschafter im Vatikan, spielte bei alldem eine nicht geringe Rolle. Nach einem Zwischenspiel als Gesandter in Japan und in Dänemark machte er 1906 einen enormen Karrieresprung zum Außenminister von S. Petersburg. Zu verdanken hatte er das einer persönlichen Empfehlung Edwards VII. gegenüber Zar Nikolaus II.
Die Geheime Elite hatte Iswolski in der Tasche, da sie ihm mit ihren Schmiergeldern einen luxuriösen Lebensstil ermöglichte. 53"

Die Zahl 53 verweist auf die Fußnote auf S. 93, wo folgender Eintrag zu finden ist:

"53 Friedrich Sieve (Hrsg): Iswolski a the World War. Freeport 1971, S. 387 f."

In meiner Bibliothek befindet sich ein Buch von Friedrich Stieve: Iswolski und der Weltkrieg, das 1924 in Berlin erschienen ist. Schnell wird klar, dass es Stieve heißen muss, Schreibfehler kommen vor. Dann entsteht aber Verwunderung, weshalb der Autor nicht die leicht zugängliche deutsche Originalfassung verwendet hat. Schließlich versuche ich, die zitierte Seite nachzuschlagen, aber das Original hat nur 269 Seiten. Gibt es vielleicht spätere Auflagen mit erweitertem Umfang? 1925 und 1926 erschienen weitere Auflagen mit 270 bzw. 279 S. Eine englischsprachige Ausgabe von 1971 ist aber unauffindbar. Es gibt ins Englische übertragene Übersetzungen von 1926, 1978, 2009 und 2013, die zwischen 248 und 262 Seiten stark sind - 378 Seiten hat jedenfalls keine dieser Ausgaben. Noch weitere "Kleinigkeiten" verstärken den wachsenden Argwohn: Iswolski ist nicht der Herausgeber, sondern der alleinige Autor des Buches, außerdem wird Iswolski im englischsprachigen Raum mit "v" geschrieben.

Hinzu kommt, dass Stieve den Fall Iswolski in vielen Details ganz anders interpretiert als Effenberger (z. B. seinen "Karrieresprung") und natürlich nichts von einer "Geheimen Elite" wusste.
Wir haben also mindestens 5 Fehler in einem überprüften Zitat. Die möglichen Erklärungen reichen von Schluderei bis hin zum vorsätzlichen Betrug. Vielleicht kann Herr Effenberger ja persönlich zu den erhobenen Vorwürfen Stellung beziehen.

Noch etwas:
So weit ich weiß, war Effenberger derjenige, der über den unerwarteten Tod der Migrationskritikerin Frederike Beck als einer der Ersten informiert hat.
Damals habe ich festgestellt, dass Effenberger sie deutlich älter gemacht hat als die tatsächlich war. Diese Falschinformation ist mir seitdem seltsamer Weise nicht mehr aus dem Kopf gegangen und geistert gerade wieder einmal durch mein Gedächtnis.