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Don Alfredo Morselli: Der einzige nicht verhandelbare Wert ist heute die Aufnahme von Migranten.

La Verità: Welches sind die wirklichen nicht verhandelbaren Werte?

Don Alfredo Morselli: Jene, die die katholische Hierarchie völlig vergessen hat:

  • der Kampf gegen die Euthanasie,

  • gegen die Eugenik,

  • gegen die heterologische Befruchtung,

  • gegen die Abtreibung,

  • gegen die Beseitigung des Rechts auf Verweigerung aus Gewissensgründen,

  • der Kampf für die Erziehungsfreiheit,

  • gegen die Leihmutterschaft und

  • gegen das Recht auf Adoption von Kindern durch Homosexuelle,

  • gegen die Abschaffung von Steuerbegünstigungen, Erleichterungen und Förderungen für die Familien besonders kinderreiche Familien,

  • gegen die Expreß-Scheidung.

 

Alle diese Themen scheinen belanglos geworden.

 

Das einzige Anliegen, das interessiert, scheinen nur mehr die Einwanderer zu sein.

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La Verità: Wenn aber soviel Unbehagen in der Kirche herrscht, warum sind dann nur so wenige Stimmen des Widerspruchs zu hören? Herrscht denn so viel Angst?

Don Alfredo Morselli: Ja, und es ist eine begründete Angst.

La Verità: Warum?

Don Alfredo Morselli: Weil nicht linienkonforme Priester versetzt oder bestraft werden. Es herrscht eine gnadenlose Diktatur.

La Verità: Eine gnadenlose Diktatur?

Don Alfredo Morselli: Ja. Es ist eine Art von chinesischem Regime.
Dann gibt es auch jene, die sich theologisch nicht ausreichend vorbereitet fühlen, um sich den Medienschlachtschiffen der progressiven Kirche entgegenzustellen. Also leiden sie im Stillen.

La Verità: Ein trostloses Bild.

Don Alfredo Morselli: Menschlich betrachtet ja. Schrittweise gehen die amtierenden Bischöfe in Pension und durch andere, perfekt angepaßte Bischöfe ersetzt. Sogar die Seminaristen haben Probleme, zur Priesterweihe zugelassen zu werden, wenn sie sich nicht hundertprozentig anpassen.

La Verità: Das heißt: Wenn nicht angepaßte Seminaristen ausgeforscht werden, werden sie entlassen?

Don Alfredo Morselli:

Sie werden schon entlassen, wenn sie zuviel beten…

Aber die Kirche ist kein Menschenwerk.

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Quelle: