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"Die Krise des massenhaften Auszuges aus der Kirche und des Niedergangs des kirchlichen Lebens kann nicht durch weitere Selbstsäkularisierung der Kirche überwunden werden."

Von Gerhard Kardinal Müller

 

Vatikan-Bonn (kath.net)
"Macht euch nicht der Welt konform, sondern reformiert euer Denken" (Röm 12,2)


1. Die Verweltlichung der Kirche ist Ursache und nicht Ausweg aus der Krise


Wer glaubt, dass "Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen" (Eph 5, 25f), kann nur erschüttert sein über die neueste Nachricht aus Deutschland, dass im Jahr 2018 über 216.000 Katholiken durch erklärten Kirchenaustritt ihre geistliche Heimat aufgegeben und ihrer Mutter im Glauben so brüsk den Rücken gekehrt haben.

Mögen die Motive bei den einzelnen Menschen, die durch die Taufe zu Gliedern am kirchlichen Leib Christi wurden, so unterschiedlich sein wie die Menschen einmal sind.

Klar ist aber, dass der größere Teil von ihnen die Kirche verlässt in dem selben Geist, wie man die Mitgliedschaft in einem weltlichen Verein kündigt oder sich von seiner angestammten politischen Partei abwendet, von denen man sich entfremdet hat oder von denen man enttäuscht wurde.

Es ist ihnen gar nicht bewusst oder vielleicht auch niemals erklärt worden, dass die Kirche zwar aus mangelhaften Menschen bis hin zu ihren höchsten Repräsentanten besteht, aber in ihrem Wesen und Auftrag eine göttliche Stiftung darstellt.

Denn Christus hat seine Kirche eingerichtet als Sakrament des Heils der Welt, als "Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit." (Lumen gentium 1).

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