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Sindelfingen - Die Uhren ticken in Sindelfingen ein wenig anders als anderswo. Den Takt bestimmt das Mercedes-Werk – mit der Daimlerhupe. Um 7 Uhr morgens ertönt sie zum ersten Mal. Einst läutete sie den Arbeitsbeginn beim Automobilbauer ein. Um 12 Uhr kündigte sie die Mittagspause an. Um 16 Uhr dann das erlösende Signal für den Feierabend. Doch die Hupe bestimmte nicht nur den Tag des Werkes. Die ganze Stadt richtete sich danach. „Wir brauchten keine Kirchenglocke. Wir hatten die Daimlerhupe“, sagt Ingrid Balzer, Jahrgang 1939: „Wenn wir auf dem Feld die Hupe hörten, ließen wir die Hacke fallen.“ Und Dieter Seizer, Jahrgang 1932, wusste: „Jetzt muss ich heim. Der Vater kommt aus dem Werk zum Essen.“

1926 wurde die Schiffshupe auf das Heizkraftwerk der Fabrik montiert, elf Jahre, nachdem die Daimler-Motoren-Gesellschaft sich angesiedelt hatte. Alles begann an einem Frühsommertag im Juni 1915. Und am Anfang stand ein Deal.

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Quelle: Sindelfinger Daimlerwerk wird 100 - Der Motor einer ganzen Stadt