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Die kirchliche Sexualmoral ist recht einfach zu verstehen:

Der Eheakt ist für Katholiken lediglich in einer gültig geschlossenen Ehe (zwischen Mann und Frau) ethisch einwandfrei. Dieser Akt soll generell neuem Leben geöffnet sein. Sämtliche Akte, Gedanken, Vorstellungen (mit voller Zustimmung, also mit bewusster Absicht) außerhalb dieses Kontexts, sind sündhaft.


Die Sexualmoral ist eine Vorgabe und keine Option; sie ist verbindlich und nicht nur ein Ratschlag oder Konzept zur Lebensgestaltung.

Ein Katholik ist also verpflichtet, diese Sexualmoral zu akzeptieren, auch wenn er nicht danach lebt. Ist jemand der Auffassung, die gelehrte Sexualmoral sei falsch, ist er eigentlich nicht mehr katholisch.

Die Kirche hat allerdings nie gesagt, dass es einfach wäre, nach dieser Vorgabe zu leben. Im Gegenteil: Nach der katholischen Sexualmoral zu leben erfordert die Bereitschaft, gegen seine eigenen Neigungen zu kämpfen.Das gilt übrigens für alle.

Selbst Eheleute dürfen sich nicht alles erlauben, z.B. keinen Ehebruch.



Der Reformkatholizismus poltert bekanntlich seit Langem gegen die katholische Sexualmoral.

Gegenwärtig regen sie sich auf, weil der Vatikan Prof. Ansgar Wucherpfenning als Rektor der Jesuitenhochschule Sankt Georgen in Oberrad bei Frankfurt abgelehnt hat.

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Wenn die Reformkatholiken das tatsächlich so vertreten, dann sollten sie an die Öffentlichkeit gehen und erklären:

Die katholische Kirche hat bezüglich der menschlichen Sexualität in den letzten 2000 Jahren eine falsche Lehre verbreitet.

Wenn das aber tatsächlich so gewesen sein soll, dann wäre die katholische Kirche schlicht und ergreifend eine falsche Kirche. Sie wäre nämlich nicht im Besitz der Wahrheit.


Konsequenterweise müssten die Reformkatholiken (die die Sexuallehre ablehnen) eine neue Kirche gründen, wie das etwa im 16. Jahrhundert Luther, Calvin etc. getan haben.

Sie haben aber nicht den Mut dazu.

Anstatt Tacheles zu reden, tun sie so, als ob die Sexualmoral so was wie eine Theorie sei, über die man diskutieren könne. Ist sie aber nicht.

Die Sexualmoral ist die Erläuterung des 6. Gebotes, hat normativen und verpflichtenden Charakter.

Man kann sie nicht ändern.

Würde man das tun, so wäre die katholische Kirche nicht mehr die wahre Kirche.

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Quelle: