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Der Kern der Vereinbarungen ist keineswegs verbindlich, sondern sehr beliebig: Es wurde festgehalten, daß es jedem Staat ab 2020 überlassen bleibt, wie diese sogenannten Pfade zur Minderung der CO2-Emissionen aussehen sollen, daß jedes Land den eingeschlagenen Weg nachbessern oder ändern oder, wenn gewünscht, nach drei Jahren wieder ganz verlassen kann.

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Was bereits nicht mehr akzeptiert wird, ist die G7-Forderung nach der „Dekarbonisierung der Weltwirtschaft“. Im Gegensatz zu unserer politischen Klasse weiß man in Asien und anderswo nämlich ganz genau, daß sich hinter diesem monströsen Begriff die fast unglaubliche Absicht verbirgt, die Weltwirtschaft, und damit auch die Anzahl der auf diesem Planeten lebenden Menschen, zurückzuwerfen auf wirtschaftliche Verhältnisse, wie sie vor Gebrauch der Dampfmaschine herrschten. Und genau deshalb taucht dieser Begriff auch in der Pariser Vereinbarung erst gar nicht auf.

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Sechs Lügen

Die Reaktion von Teilen der deutschen Unternehmen auf den Klimagipfel aber ist derart weltfremd, daß man sich fragen muß: Sollen wir die Selbstzerstörung der westlichen Wirtschaft einfach so hinnehmen?

Schauen wir uns eine Unternehmenserklärung zum Pariser Klimagipfel vom 15. Dezember 2015 an, die bei Germanwatch e.V. erschien und von 35 großen Unternehmen der Stiftung 2° und B.A.U.M. e.V. unterzeichnet wurde.

„Wir, Unternehmen aus vielen Branchen der deutschen Wirtschaft, unterstützt durch Verbände aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, freuen uns, daß es in Paris gelungen ist, ein Erwärmungslimit von ,deutlich unter’ 2 °C mit einer möglichen Verschärfung auf 1,5 °C in einem völkerrechtlichen Abkommen zu vereinbaren. Wir begrüßen das Ziel zur CO2-Neutralität der Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.

..... (vollständige Erklärung siehe Link zum Artikel unten)

Auf internationaler Ebene erwarten wir für die nächsten Jahre, daß sich die Staaten der Welt wie in Paris beschlossen, schrittweise auf Emissionssenkungspfade in Übereinstimmung mit den Ergebnissen des IPCC verpflichten.“

 

Unterzeichnet wurde die Erklärung von den deutschen Unternehmen
(aus Ba-Wü in Fettschrift, d. Red.) :

50Hertz, adidas, AIDA Cruises, ALDI SÜD, Alnatura, Baufritz, Bilfinger Efficiency, Commerzbank, DAIKIN Airconditioning Germany, Dussmann Group, ebm-papst, elobau, EnBW, ENTEGA, EWE, Gegenbauer Holding, Lebensbaum, LR Facility Services, METRO GROUP, MVV Energie, OTTO FUCHS, Otto Group, PUMA, REWE Group, Alfred Ritter, Deutsche ROCKWOOL, Schüco International, Schwäbisch Hall-Stiftung, STABILO International, Stadtwerke München, Stadtwerke Tübingen, Trianel, Unilever, VAUDE und VELUX Deutschland.

 

Bedenkt man, das Deutschland bereits den Entschluß zum Ausstieg aus der Kerntechnik gefaßt hat, daß diese Option zum gegebenen Zeitpunkt also langfristig nicht existiert, dann bedeutet diese Erklärung nichts weniger, als daß diese Firmen das Ende Deutschlands als Industrienation nicht nur befürworten, sondern zielgerichtet vorantreiben.

Die andere bemerkenswerte Tatsache ist, daß diese Erklärung mindestens sechs Lügen beinhaltet - die dickste davon, daß es sich hier um ein völkerrechtliches Abkommen handele.

Woher kommt diese ideologisierte Elmau-Sichtweise, die sich so fundamental von anderen Teilen der Welt unterscheidet? Eine Sichtweise, die nicht zur Kenntnis nehmen will, daß China von modernen Städten über Schnellbahnen, Raumstationen und Kernkraftwerken so ungefähr alles baut, während wir noch nicht einmal unsere Straßen und Brücken reparieren können.

Man kann das nur verstehen, wenn man weiß, daß die finanzstarke Investmentbranche seit über zehn Jahren an den Plänen für eine entkarbonisierte Wirtschaft arbeitet und ihr Hauptaugenmerk darauf richtet, die multinationalen Konzerne an der Leine zu führen. Selbige, beeindruckt davon, daß an den Finanzmärkten das dicke Geld in Dimensionen fließt, welche die der Realwirtschaft um das 10-, 20- bis 30igfache übersteigen, folgen dieser Tendenz blindlings, selbst wenn der Blasencharakter dieser erstaunlichen Geldvolumina nicht zu übersehen ist. Wer mit dem CO2-Fußabdruck seines Unternehmens punkten kann, hat an der Börse schon gewonnen. Nachhaltigkeitsnetzwerke der Banken, Versicherungen und Investoren haben längst eine Schattenwirtschaft geschaffen, und sogenannte Nachhaltigkeits-Ratings sind wegweisender geworden als realwirtschaftliche Investitionen, die sich am zukünftigen Wohl der Bevölkerung orientieren.

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Der von der Bundesregierung bestückte Rat für Nachhaltige Entwicklung zitiert Olaf Tschimpke, Präsident des NABU, mit folgenden Worten: „Wer nicht hält, was er verspricht, muß damit rechnen, an den Pranger gestellt zu werden.

Wer droht hier wem?

Spätestens mit den dicken Finanzblasen werden auch die dicken Lügen platzen. Für das Überleben unserer Industrie wäre es allerdings klüger, schon vorher zu begreifen, daß nur Investitionen in die Wertschöpfungskette Bestand haben, während die entmaterialisierten Geldgeschäfte mit CO2-Lügen das am wenigsten Nachhaltige sind, was die Schlaumeier in den Banken sich je ausdachten.

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Quelle: bueso.de - Der Pariser Klima-Gipfel: Selbst große Lügen haben kurze Beine