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Fantasie oder eine machbare, kühne Idee ?

Der Kanal, der Donau, Oder und Elbe verbinden soll, ist seit Jahrhunderten ein Thema der Politik, da er drei Meere verbinden könnte.

Die Tschechen und Polen unterstützen die Idee, die Slowaken sind eher zurückhaltend, doch der Widerstand der österreichischen Grünen könnte das Projekt aufhalten.

Es ist zweifelsohne ein großer Plan. Dreihundertsechzig Kilometer Kanal müssten gegraben und das bestehende Flussbett so ausgebaut werden, dass es von Gütertransportern und Lastkähnen genutzt werden kann. Die Idee ist an sich beeindruckend:

Durch den Ausbau der Oder und der Elbe bis zur Einmündung in die March würde der Kanal in Österreich auf die Donau treffen.

Diese würde dann drei Meere miteinander verbinden – die Nordsee, die Ostsee und das Schwarze Meer.

Es war kein Zufall, dass dieser pharaonische Plan bereits die Phantasie der großen Könige Mitteleuropas gefangen nahm.

Sie war seit dem Ende des Mittelalters, seit dem späten 14. Jahrhundert, in den Köpfen der Herrscher, wobei Karl IV, Kaiser des Deutsch-Römischen Reiches, am ehesten einer Umsetzung nahekam, bevor auch er den Plan aufgab.

Karl war auch der König von Böhmen, geboren und begraben in Prag, wo es unzählige Orte gibt, die seinen Namen tragen.

Und wer sonst als der tschechische Staatschef Miloš Zeman würde hunderte Jahre später die Fertigstellung des Kanals mit ganzem Herzen unterstützen?

Der Reformkommunist, der zum sozialdemokratischen Führer mutierte, brach letztlich mit seiner Partei und gründete eine neue Gruppierung namens „Partei der Bürgerlichen Rechte“, die jedoch in den Wahlen besiegt wurde.

Der gelernte Ökonom und Politiker war um die Jahrtausendwende vier Jahre lang Premierminister der Tschechischen Republik. Im Jahr 2013 wählten ihn die Tschechen zum Präsidenten des Landes, und fünf Jahre später wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Es gibt kein bilaterales oder multilaterales Treffen, bei dem er nicht für seine Vision wirbt.

Der 76-jährige Zeman, der gelegentlich mit seinen scharfen Meinungen die Aufmerksamkeit der Weltmedien auf sich zieht, ist heute sichtlich krank. Natürlich ist es sein Ziel, seinen Namen mit einem großen Plan in die Geschichtsbücher einzutragen.

Die Krönung seiner politischen Tätigkeit wäre der Baubeginn des Donau-Oder-Elbe-Kanals während seiner Amtszeit.

Auch die Polen sind nicht gegen den Plan: Sie müssten das Flussbett der Oder ausbauen, danach würde der Kanal auf tschechischem Gebiet weitergeführt. Auf diese Weise würden auch die Elbe und die Oder verbunden werden.

Auch die Slowakei wäre Anrainer des Kanals betroffen und müsste sich an der Verbreiterung der March, dem Grenzfluss zu Österreich, bis zur Mündung in die Donau im Raum Hainburg an der Donau beteiligen. Dies ist der wichtigste Plan der Visegrád-Kooperation für die Entwicklung der Schifffahrt in Europa, wofür intensive Lobbyarbeit in Brüssel betrieben wird. Die polnische Seite, die derzeit den Vorsitz der Visegrád-Vier innehat, hat ihre Ideen bereits im Rahmen der Drei-Meere-Initiative vorgestellt. Bei den Gesprächen, die auf der Zusammenarbeit der zwölf EU-Länder Mittel- und Osteuropas beruhen, skizzierte die polnische Seite den Plan als das fehlende Glied in der europäischen Schifffahrt.

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