Text: Giuseppe Nardi

 

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Papst Franziskus stellt sich mit der neuen Enzyklika Fratelli tutti in die falsche Reihe.

Die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus, es ist je nach Zählweise seine dritte oder zweite, beginnt mit den Worten „Fratelli tutti“. Er meint damit, daß alle Menschen Brüder sind. Die Kirche hat das in den vergangenen 2000 Jahren nicht gelehrt.

Alle Menschen sind Gottes Geschöpfe, so lehrt die Kirche, aber Brüder, das sind die Getauften.

Die Enzyklika ist insgesamt ein politisches Manifest, dem die religiöse Dimension fehlt. Über die „Neuorientierung“ freuen sich Gutmenschen und Freimaurer. Sie haben Papst Franziskus als ersten Papst ins Herz geschlossen.

Sollte die Enzyklika, Gott bewahre, umgesetzt werden, würden Gott, die Kirche und die Christenheit, so wie wir sie heute kennen, wahrscheinlich verschwinden. Ersterer würde per Winkelgesetzgebung abgeschafft, letztere durch Selbstauflösung verschwinden.

Wer sich nicht daran beteiligt, muß in den Untergrund gehen, denn dann wird der Kommunismus herrschen (ganz egal, wie er sich nennen wird), werden das Privateigentum und die souveränen Staaten abgeschafft, Haus- und Landbesetzungen und Enteignungen zu Instrumenten der Regierungspolitik. Und alles wird im Namen „der Armen“ geschehen.

Höchstwahrscheinlich wird es im Namen der „Liebe für die Menschheit“ sogar zu einem blutigen Weltbürgerkrieg kommen. Rußland hat ihn erlebt und auch China. Der nächste wäre global.

Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen, wie sie politische Linke und Hochfinanz einträchtig und zunehmend lauter erheben, ist nur der gemäßigte Anfang von dem, was das politische und ideologische Manifest von Papst Franziskus mit seiner egalitären Utopie propagiert.

Ein Blick in die Enzyklika genügt, während der Blick in die Zeitungen nicht taugt, da ihr manifestiertes Wohlwollen den wirklichen Inhalt so dick übertüncht, daß er nicht mehr erkennbar ist.

Nichts aber kann gefährlicher sein, als sich ein falsches Bild zu machen.

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Mit Franziskus zu den (imaginären) revolutionären Wurzeln

Die Enzyklika zitiert am häufigsten Ahmad al-Tayyeb, den Großimam von Al-Azhar.

Dieses Privileg wird unter allen lateinischen Christen nur dem heiligen Franz von Assisi zuteil. Ihnen zieht Papst Franziskus nicht nur den muslimischen Imam vor, sondern auch die Schwarzenführer Martin Luther King und Desmond Tutu und Mahatma Gandhi.

Franziskus befördert damit unterschwellig das sehr oberflächliche Narrativ von Christus als einem subversiven Revolutionär, den die Kirche verraten habe.

Doch mit Franziskus kehre man nun zu den revolutionären Wurzeln zurück.

Der Philosoph, Atheist und Kommunist Gianni Vattimo, Mitbegründer des Schwachen Denkens, schlug im Sommer 2015 bei einer Tagung in Buenos Aires die Gründung einer „Papistischen Internationale“ vor, die unter Führung von Papst Franziskus als Wiederbelebung an die Stelle der Kommunistischen Internationale treten sollte.

Die Enzyklika Fratelli tutti klingt nach dem politischen Manifest dieser Wiederbelebung des Kommunismus.

Während sich die Kirche im Niedergang befindet, der Glauben verdampft und Papst und Bischöfe die Gläubigen mit Coronamaßnahmen aus den Kirchen vertreiben, setzt Papst Franziskus auf eine globale Revolution. Er setzt auf das gleiche Ziel wie die Globalisten, die nach Kräften die „große Transformation“ anstreben, wie Joschka Fischer, einer der eifrigsten Autoren für das Project Syndicate von George Soros, Ende Juli verkündete.

Wenn die neue Enzyklika abschließend knapp auf den Punkt gebracht werden soll, dann vielleicht so:

Was Franziskus darin an Leitsätzen vorgibt, rechtfertigt jede Enteignung, jede Besetzung und jede Invasion, Hauptsache sie geschieht „im Namen“ der Armen, der Brüderlichkeit und der Gleichheit.

Gott schütze uns vor dem päpstlichen Kommunismus.

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