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Von John Horvath II.*

 

Die Familie ist die Grundlage von Kultur und Wirtschaft und damit von Gesellschaft und Staat.
Die Grundlage sind weder der Markt noch der Staat.

Die Kollegen von Messa in Latino haben den US-amerikanischen Ökonomen John Horvath II. gebeten, auf grundsätzliche Weise die im offenen Widerstreit liegenden Wirtschaftstheorien zu analysieren und dies aus spezifisch traditionsverbundener Perspektive zu tun.

Hier sein Text:

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Die Unzulänglichkeit des Leviathans

Diese neue Abhängigkeit vom Staat bringt also negative Konsequenzen mit sich.

Sie führt zu einem Teufelskreis, in dem der Staat immer mehr Dienstleistungen erbringt und zur Finanzierung dieser Dienstleistungen eine immer höhere Steuerlast auferlegt. Auf diese Weise erstickt er die Gesellschaft, die er eigentlich unterstützen soll.


Solche Sichtweisen lassen einige grundlegende Wahrheiten über das wahre Wesen der Wirtschaft und ihre untergeordnete Rolle in der Gesellschaft außer Acht.


In diesen Perspektiven werden dem Staat Funktionen zugeschrieben, die über seine wesentliche (wenn auch begrenzte) Rolle als Ordnungsfaktor für das Gemeinwohl hinausgehen.


Angesichts der Zersetzung der Gesellschaft kann keine Regierung der Welt alle notwendigen Güter und Dienstleistungen bereitstellen. Kein noch so starkes Steuersystem kann genug Geld bereitstellen, um eine zerfallende Gesellschaft zu erhalten. Es wird viel mehr nötig sein.

 

„Eine weite Welt der Selbständigkeit“

Jede Lösung muß das Gesamtbild der Funktionsweise von Gesellschaft und Wirtschaft berücksichtigen.

Die Ursprünge der Wirtschaft liegen nicht in der Regierung,
sondern in der Familie, der Gemeinschaft und dem Glauben.

Weite Bereiche des menschlichen Handlens finden außerhalb der Buchhaltung statt.
Dieser nicht-wirtschaftliche Prozeß schafft das, was der französische Historiker Fernand Braudel „die weite Welt der Selbständigkeit“ nennt.
Diese Aktivitäten bringen in den sozialen Institutionen einen immensen materiellen und geistigen Reichtum hervor, die größtenteils nicht entlohnt, nicht erfaßt und nicht verbucht werden und sich jeder Quantifizierung entziehen.

Der Soziologe Robert Nisbet stellt fest, daß es in jeder erfolgreichen Wirtschaft „Vereinigungen und Anreize gibt, die durch nicht-ökonomische Prozesse der Verwandtschaft, der Religion und verschiedene andere Formen sozialer Beziehungen genährt werden“.

Wenn wir die derzeitige Krise lösen wollen, müssen die Menschen den immensen Reichtum nutzen, der von diesen riesigen nicht-wirtschaftlichen Sektoren erzeugt wird, die das Herz und die Seele der Wirtschaft bilden. Sie müssen diese Institutionen, insbesondere den katholischen Glauben, wiederbeleben, um eine echte Rückkehr zur Ordnung zu erreichen.

Diese natürlichen Vermittlungsinstitutionen bewahren die Freiheit des Marktes und verhindern die Zwangsmaßnahmen des Staates.

Konservative traditionalistischer Prägung müssen die wirtschaftliche Vorstellungskraft besitzen, um über die religionslosen liberalen Paradigmen hinauszublicken.

Der Glaube erlaubt es ihnen, von einer strahlenden Welt (und Wirtschaft) zu träumen, die auf der christlichen Zivilisation gründet.

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Quelle: