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Die Eröffnungsfeier steht im Widerspruch zur Olympischen Charta 2014

Nach der Olympischen Charta [15] muss es das Ziel des Olympismus  sein, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwicklung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern. Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit der Olympischen Bewegung unvereinbar.

Zumindest in Teilen stand die Eröffnungsfeier zu den diesjährigen  olympischen Spielen ganz offensichtlich unter einem „christianophobischen“ Vorzeichen.

„Christianophobisch“  hier verstanden im Sinne des ständig falsch übersetzten Begriffes „Islamophobisch“ = „Abneigung gegen den Islam, Hass auf den Islam“ anstelle der richtigen Übersetzung : „Furcht, Angst vor dem Islam“. Der Eröffnungspart der olympischen Spiele zeugt jedenfalls von der Abneigung gegen das Christentum, auch vom Hass auf das  Christentum. Mit Recht steht hier die Frage im Raum, ob der olympische Gedanke nicht selbst zur Satire wird.

Eliminierung des Kreuzes im Pariser Stadtbild

Der belgische Althistoriker und Publizist David Engels weist darauf hin, dass bereits vor dem Start der Spiele in Paris christliche Motive eliminiert, also antichristliche Agitationen festgestellt  wurden, die auf eine Grundhaltung verweisen, die auch in der umstrittenen Szenerie nachzuweisen ist.  

Es ging schon damit los, daß die Werbung für die diesjährigen Olympischen Spiele ein Panorama von Paris zeigte, von dessen Kirchenkuppeln sämtliche Kreuze ganz bewußt entfernt worden waren – ein Skandal, der natürlich unter dem üblichen Diversity-Gerede zum Zeichen von Toleranz und Weltöffentlichkeit hochstilisiert wurde“. [16]

Konsequenzen für den IOC-Präsidenten?

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Dr. Thomas Bach, wird als „der mächtigste Sportführer der Welt“ bezeichnet. Er lebt heute in seiner Geburtsstadt Würzburg, ist aber im nahegelegenen Tauberbischofsheim aufgewachsen. Diese nordbadische Kleinstadt  wird  seit Jahrzehnten weltweit mit dem ehemaligen Olympiastützpunkt für Fechten in Verbindung gebracht. Der sympathisch auftretende Thomas Bach  selbst ist Jurist und Olympiasieger  bzw. Weltmeister im Florettfechten.

Als IOC-Präsident ist er letztverantwortlich auch für die Gestaltung und den  Ablauf der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele in Paris. Diese Letztverantwortung lässt sich  auch eindeutig belegen mit dem Verweis auf das zehnminütige Telefonat, das er  mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol führte. Nur als Erstverantwortlicher konnte er dieses „Entschuldigungstelefonat“ führen.

Darin entschuldigte sich der Präsident „aufrichtig und von Herzen“ dafür, dass bei der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele die koreanischen Sportler versehentlich als Delegation der „Demokratischen Volksrepublik Korea“ vorgestellt wurden, mit einer  Bezeichnung des mit Südkorea verfeindeten  Nachbarlandes Nordkorea. 

Ob  sich der IOC-Präsident auch für die geschmacklose Parodie auf das Abendmahl entschuldigen wird, wie der Abtpräses der Benediktinerkongregation von St. Ottilien, Jeremias Schröder, indirekt anfragt und auch im Offenen Brief der Bischöfe und Kardinäle gefordert wird?

Der Katholik Thomas Bach ist jedenfalls „in Sachen katholische Kirche“ und christliche Theologie durchaus informiert. Er ist promoviert im weltlichen wie auch im kirchlichen Recht (Doctor iuris utriusque) und zudem Ehrendoktor der Katholischen Universität Murcia in Spanien.

Kritische Fragen

Im Zusammenhang mit der problematischen Eröffnungsfeier stellen sich eine Reihe von Fragen an den siebzigjährigen IOC-Präsidenten:

War Präsident Bach  informiert über die Entfernung der Kreuze in einem in Auftrag gegebenen  Panoramabild von Paris, das  Werbezwecken für die olympischen Spiele dienen sollte –  und wie hat er ggf. reagiert?

Inwieweit und in welchem Umfang  hat  er sich als Erstverantwortlicher der Olympischen Spiele   für den Inhalt der Eröffnungsgestaltung interessiert? Ist ihm dieser Inhalt vorenthalten worden? Ist er bewusst getäuscht worden? 

Wurde in seiner Anwesenheit in den Vorgesprächen mit dem Regisseur über die Szenendarstellung in Anlehnung an die beiden Gemälde „Letztes Abendmahl“ und „Das Fest der Götter“ gesprochen? Hat er vor der offiziellen Aufführung die geplante Inszenierung selbst angesehen? Hat er ggf. nicht die gesellschaftspolitische, heftige Reaktionen und massive Proteste  auslösende  Problematik erkannt, die aus den szenischen Darstellungen und ihren Botschaften leicht zu  erkennen ist?

Hat er den  eklatanten Widerspruch einfach übersehen oder  bewusst ignoriert, der sichtbar wird zwischen den relevanten Aussagen der Olympia-Charta von 2014 und den intoleranten Darbietungen bei dieser Eröffnungsveranstaltung, die den Glauben unzähliger Menschen verhöhnt und beleidigt?

Wird der IOC-Präsident die indirekte Aufforderung von Abtpräses Schröder zu einer offiziellen Entschuldigung beherzigen oder erwägt er  gar insgeheim, angesichts der umfassenden Bedeutung dieses Skandals in sportiver Haltung von seinem Amt als IOC-Präsident zurücktreten?

Der schwere Vorwurf des ehem.  Churer Generalvikars Martin Grichting könnte ihm bei seiner Entscheidungsfindung hilfreich sein: „Das IOK und Frankreich haben … im Namen Olympias nicht nur die Menschen gespalten, statt sie zu einen. Sie haben an den Grundfesten des Westens gesägt, die ihnen überhaupt ermöglichen, Andersgläubige zu verspotten. Der geschmähte Jesus hätte dazu wohl gesagt: ´Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun´“ [17].

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