Es ist nicht die Liebe romantischer Gefühle oder die kalkulierte Sympathie nach der Regel des do ut des, aus deren Fugen der Nihilismus hervorlugt oder der Zynismus giftig hervorquillt.
Die Liebe Gottes ist deshalb erlösend und neuschaffend, weil Gott nichts gewinnt und nichts verliert, wenn er sich uns im Kreuz und in der Auferstehung seines Sohnes mitteilt. Er schenkt sich uns als die Wahrheit, durch die wir ihn erkennen, und das Leben, in dem wir mit ihm eins werden.
Wer nach den Maßstäben der Welt denkt und deswegen Geld und Ruhm, Macht und Luxus zu seinem Lebenselixier erklärt, der muss sich enttäuscht und entsetzt von einem Gott am Kreuz abwenden.
Und wer religiös und philosophisch Gott als absolute Überlegenheit und sich selbst genügendes Denken definiert, den wird das „Wort vom Kreuz“ (1 Kor 1, 18) als Ausdruck eines unreifen oder primitiven Gottesgedankens erschauern lassen.
„Doch wir verkünden Christus als Gekreuzigten:
für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Weisheit.
Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.“ (1 Kor 1, 22-25).