Zum 90. Geburtstag hatte Franziskus dem peruanischen Ordensmann eigens Glückwünsche übermittelt.
Mit solchen Gesten markiert der regierende Papst seinen Kurs. Gustavo Gutiérrez wurde viermal von Franziskus in Rom empfangen, zuletzt im Sommer 2019, als der Dominikaner als Konferenzredner in den Vatikan eingeladen wurde.
In seiner Videobotschaft zum Tod des Befreiungstheologen nannte Franziskus Gustavo Gutiérrez „einen Großen“.
Damit nahm er den peruanischen Theologen in das bergoglianische Pantheon ein, seine persönliche Ruhmeshalle, die eine ziemlich skurrile Ansammlung von lebenden und verstorbenen Zeitgenossen ist – mit einem gewissen Leitfaden.
Dabei gilt es zu beachten, daß die Wirklichkeit eine Sache, die kollektive Wahrnehmung eine andere ist. Wobei Franziskus letztere fest im Blick hat.
Nun findet sich der „Vater der (marxistischen) Befreiungstheologie“
neben Giorgio Napolitano, dem freimaurerischen Kommunisten und ehemaligen Staatspräsidenten Italiens,
neben Emma Bonino, der feministischen Claqueurin, Massenmörderin (die laut eigenen Angaben selbst unzählige ungeborene Kinder getötet hat) und globalistischen Einpeitscherin,
neben Marco Pannella, dem homosexuellen Radikalliberalen, dessen einziger zu bekämpfender Feind die katholische Kirche war,
neben Eugenio Scalfari, dem Freimaurer und Doyen des linken Mainstream-Journalismus, und
neben Pedro Arrupe, dem Ordensgeneral des Jesuitenordens, der Jorge Mario Bergoglio zum Provinzial der argentinischen Jesuitenprovinz befördert hatte.
In seiner Videobotschaft beklagt Franziskus den Tod von Gutiérrez. Der Blog Secretum meum mihi schrieb dazu:
„Was uns ein wenig beunruhigt, ist, daß Franziskus, der eine Vorliebe dafür hat, für die Sünden anderer um Vergebung zu bitten, bisher nicht um Vergebung für die Übel gebeten hat, die dieser Mann mit seiner verderblichen ‚Theologie‘ verursacht hat.“
Das Gegenteil ist der Fall. Die Gewalttaten, Terroraktionen, Toten, Kirchenverfolgungen, die auch unter Berufung auf die Befreiungstheologie die Geschichte säumen, erwähnte Franziskus nicht.
In seiner Videobotschaft rühmte Franziskus die Gutiérrez-Theologie als „so viel reiche Theologie“.