'......................
Ja, so ist das. Vor der Tradition und ihren Vertretern müsse dringend gewarnt werden. Sie seien verdächtig, mit ihnen stimme etwas nicht, sie hätten eine Vorliebe für Pomp, Spitzen und Gold, seien also ein abscheulicher Widerpart zur „Armen Kirche für die Armen“, jener unlöblichen Allianz von Sozialismus und Christentum, der bei manchen in der Kirche, auch in Santa Marta, die höchsten Freuden zu wecken vermag.
Doch Franziskus ist es, der immer als erster die ideologische Karte ausspielt. Er wirft den Vertretern der Tradition Ideologie vor und ruft dabei lautstark „Haltet den Dieb“, um von sich selbst abzulenken, denn den eigentlichen ideologischen Blickwinkel bringt er selbst ins Spiel, immer und überall. Er ist der Ideologe auf dem Papstthron, der genau weiß, warum er die Tradition und den überlieferten Ritus bekämpft, weil die Tradition sein größter Widerpart ist bei seinem Versuch, die Lehre der Kirche durch die von ihm ausgerufenen „irreversiblen Prozesse“ umzustürzen. Der überlieferte Ritus ist das unumstößliche göttliche Gnadeninstrument, das diese Versuche zunichte machen wird. Immer und überall.
Es ist ein ideologischer Kampf, ein alter Kampf, den bestimmte Kräfte in anderen Nuancen bereits seit dem 18. Jahrhundert gegen die Kirche führen. Kardinal Carlo Maria Martini, ein Jesuit wie Jorge Mario Bergoglio, sagte es unumwunden. Die Kirche sei 200 Jahre im Rückstand. Sie müsse den Brückenschlag zur Französischen Revolution schaffen. Franziskus ist es, der diesen Brückenschlag umzusetzen versucht. Und damit es auch der Letzte und Dümmste versteht, hat er das Motto der Französischen Revolution zur Zwischenüberschrift seiner Enzyklika Fratelli tutti (2020) gemacht.
Neu daran ist noch nicht einmal, daß dieser Kampf gegen die Kirche heute aus der Kirche heraus gekämpft wird, sondern daß es der Papst selbst ist, das sichtbare Haupt der streitenden Kirche, der diesen selbstzerstörerischen Kampf anführt.
.................'
Quelle: