'...............

Viele von uns sehnen sich danach, wieder auf dem Land zu leben, wir planen, ein verlassenes Dorf am Ufer des Meeres zu kaufen, wir kämpfen für die Wiedergewinnung der heiligen Liturgie, wir träumen von Schulen, an denen Latein und Griechisch gelehrt wird. Jede Familie, ein Nutzgarten. Ein altes Wirtshaus, dunkel und schweigsam, abgesehen vom Gelächter und Geplauder; eine Taverne, in der die Männerfreundschaft blüht, wie sie es einst tat. Ein Kaplan für eine Kirche. Ein schöner Garten rund um die Domus Aurea. Eine kleine Buchhandlung, ein glaubenstreuer Verlag. Eine kleine Welt, die wie die große voll von Sünde sein wird, in der aber auch die Gnade reichlich vorhanden sein wird. Ein Land, in dem es Weizen und Unkraut geben wird. Ein armes und gutes Land in dieser Welt in Ruinen bis zum Ende der Zeit.

Aber dieser Traum wird ein Imitat sein, eine Täuschung, eine leere Hülle, wenn es uns nicht gelingt, wenigstens die Türen dieser schillernden Bibliothek zu öffnen. Mit ihren Bänden, ihrem Leuchten, ihren Farben, ihren Debatten und Klängen, ihren Karten, Videos, Nachrichten und Bildern. Wenn es uns nicht gelingt, zu lernen, zu leben, zu hoffen, zu beten, zu diskutieren, zu vergeben, zu lächeln, zu lesen, zu denken, wieder so zu sprechen, wie die Menschen immer gesprochen haben: von Angesicht zu Angesicht und ohne einen Bildschirm vor den Augen.

In den 1970er Jahren forderte John Senior seine Studenten am Pearson Seminary (Oklahoma) auf, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen, wenn sie die christliche Kultur wieder aufbauen wollten. Fast fünfzig Jahre später ist das Fernsehen nicht mehr die Bedrohung, jedenfalls nicht für viele von uns. Die Bedrohung ist unsere geliebte Bibliothek; sie ist diejenige, die wir nur schwer aus dem Fenster werfen können. Dieselbe, die mir erlaubt, jetzt diese Zeilen zu schreiben, die so voller Schätze und guter Dinge ist, und die uns auch des ersten Zeichens der Zivilisation beraubt hat: der Mauern und Wände.

Senior erinnerte daran, wie Homer bei der Beschreibung der Zyklopen und ihrer Grausamkeit sagt:
„Sie lebten ohne Mauern“.

Für die Griechen waren Grenzen, Mauern, Wälle Zeichen der Zivilisation.

...............'

 

Quelle: