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Der Schriftsteller G. K. Chesterton nahm aktiv teil an den Eugenik-Debatten des Englands vor dem Ersten Weltkrieg – und zeigte sich als ein energischer Verteidiger christlicher Lehre.

Wir dürfen annehmen, dass er sich auch gegen den assistierten Suizid ausgesprochen hätte.

Pater Brown, Kleriker und gewitzter Hobbydetektiv, besaß weder Macht noch weltlichen Einfluss. Aber er hatte ein hörendes Herz, um Recht und Unrecht klug zu unterscheiden. Die prominenteste literarische Gestalt aus dem Œuvre des britischen Schriftstellers Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) hätte jede Form von Kindstötung, damit natürlich auch Abtreibung, und Euthanasie für ein himmelschreiendes Unrecht gehalten, für, in den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils, „verabscheuenswürdige Verbrechen“.

Pater Brown konnte Mord niemals billigen, so wie Chesterton, der abtrünnige Anglikaner und bekennende Katholik. Hätte der Essayist und Literat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 erlebt, so hätte er die höchstrichterliche Billigung des assistierten Suizids mutmaßlich scharf missbilligt: „Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen. Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.“

Wer Selbsttötung als „Akt autonomer Selbstbestimmung“ begreift, der opponiert nicht nur gegen das Naturrecht, sondern wendet sich auch gegen die von Art. 1 Grundgesetz garantierte unantastbare Würde des Menschen. Pater Brown hätte schwerlich erklären können, warum diese Würde nicht vom Augenblick der Empfängnis bis ins Pianissimo des höchsten Alters und der Sterbestunde hineinreichen sollte. Düstere Gedanken und Begriffe über den Wert und Unwert des Lebens oder Mutmaßungen über Lebensqualität werden hier sichtbar, wenn der unbedingte Lebensschutz im Strudel der Beliebigkeit Ermessenssache wird.

( weiterer Text mit folgenden Abschnitten )

  • Ist Lebensschutz rechtsextrem?

  • Entschlossen gegen Eugenik

  • Follow the Science?

  • Man findet immer einen Grund, jemanden wegzusperren

  • Selbstbestimmung oder Kapitulation?

  • Eine parteiübergreifende Allianz für das Leben hätte eine Mehrheit

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Quelle: