katholisches.info - Roberto de Mattei, Leo XIV: Die Ehe ist kein Ideal, sondern der Kanon der wahren Liebe zwischen Mann und Frau - Ein Zeichen des Friedens für alle sein
Gewiß, es kann Situationen geben, in denen man mit scheinbar unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert ist.
In solchen Fällen jedoch ist es die Pflicht des Menschen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um das göttliche und natürliche Gesetz zu erfüllen – und Gott um Hilfe zu bitten, damit das Unmögliche möglich werde.
Es ist der katholische Glaube, daß diese Hilfe nicht ausbleibt und daß kein Problem unlösbar ist.
In außergewöhnlichen Fällen wird Gott eine außerordentliche Gnade schenken, denn Er hat uns kein Gesetz gegeben, das wir nicht erfüllen können.
Die Lehre ist kein abstraktes Ideal.
Das Leben eines Christen ist die praktische Verwirklichung der Gebote gemäß der Lehre Jesu: „Wer meine Gebote annimmt und sie hält, der liebt mich“ (Joh 14,21).
Deshalb sagte Kardinal Burke in einem Interview von 2019, über das die Corrispondenza Romana berichtete:
„Jemand hat gesagt, daß wir am Ende des Tages anerkennen müssen, die Ehe sei ein Ideal, das nicht jeder erreichen könne, und wir müßten daher die kirchliche Lehre an jene anpassen, die ihr Eheversprechen nicht halten können.
Doch die Ehe ist kein Ideal. Sie ist eine Gnade.
Und wenn ein Paar das Eheversprechen ablegt, empfangen beide die Gnade, ihr Leben lang in fruchtbarer und treuer Verbindung zu leben. Auch der Schwächste, der am wenigsten Gebildete, erhält die Gnade, im Ehebund treu zu bleiben.“
Lesen wir daher nochmals mit Bedacht die Worte Leos XIV.:
„In den letzten Jahrzehnten haben wir ein Zeichen erhalten, das uns mit Freude erfüllt und zugleich zum Nachdenken anregt:
Ich meine die Tatsache, daß Ehepaare selig- und heiliggesprochen wurden – nicht jeder für sich, sondern gemeinsam.
Ich denke etwa an Louis und Zélie Martin, die Eltern der hl. Thérèse vom Kinde Jesu,
an das selige Ehepaar Luigi und Maria Beltrame Quattrocchi, deren Familienleben sich im letzten Jahrhundert in Rom entfaltete.
Und vergessen wir nicht die polnische Familie Ulma – Eltern und Kinder, vereint in Liebe und Martyrium.
Ich nannte dies ein zum Nachdenken anregendes Zeichen.
Ja, indem die Kirche auf Eheleute als beispielhafte Zeugen hinweist, sagt sie uns, daß die Welt von heute den Ehebund braucht, um die Liebe Gottes kennenzulernen und aufzunehmen – und um mit seiner einigenden und versöhnenden Kraft den Kräften entgegenzutreten, die Beziehungen und Gesellschaften zersetzen.“
„Darum sage ich euch Eheleuten mit einem Herzen voll Dankbarkeit und Hoffnung: Die Ehe ist kein Ideal, sondern der Kanon der wahren Liebe zwischen Mann und Frau – der vollkommenen, treuen und fruchtbaren Liebe (vgl. Paul VI., Enz. Humanae Vitae, Nr. 9).
Diese Liebe macht euch, indem sie euch zu einem Fleisch vereint, fähig, Leben zu schenken – nach dem Bilde Gottes.“
„So ermutige ich euch, euren Kindern ein Vorbild der Beständigkeit zu sein – indem ihr euch so verhaltet, wie ihr wünscht, daß sie sich verhalten sollen.
Erzieht sie zur Freiheit durch Gehorsam, sucht stets in ihnen das Gute und die Mittel, es zu mehren.
Und ihr, Kinder, seid euren Eltern dankbar. ‚Danke‘ zu sagen – für das Geschenk des Lebens und für all das, was uns täglich damit geschenkt wird – ist der erste Weg, Vater und Mutter zu ehren (vgl. Ex 20,12).“
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