Holen wir die Gesangbücher hervor. Betrachten wir die Texte bei Tageslicht. Man erkläre: Warum sollten Herausgeber alte Lieder modernisieren, indem sie [die alten englischen Personalpronomen] „thou“ und „thee“ rauswerfen, wenn wir diese doch ohnehin in unseren liebsten Gebeten verwenden?
Selbst traditionsbewußte Katholiken haben kaum eine Vorstellung davon, wie häufig, radikal und grammatikalisch und poetisch ungeschickt solche Änderungen waren. Schauen wir uns an, wie die Gedichte ursprünglich waren. Sehen wir, welche Strophen weggelassen wurden. Schauen wir, welche Art von Hymnen die Christen zu singen pflegten. Wir sehen, daß ganze Bereiche des christlichen Lebens gestrichen wurden.
Herausgeber, Liturgen, Musikdirektoren – zeigt mir auch nur ein einziges eurer Lieblingslieder, das sich im geringsten an Männer (und nicht nur an Männer) als Kämpfer richtet. Abgesehen von For All the Saints, das wegen des Feiertags überlebt hat – und selbst das wird oft „entmannt“. Kurzum: Es gibt kein einziges.
Nehmen wir an, jemand sagt: „Ich bevorzuge Latein für das Sanctus und das Agnus Dei in der Novus-Ordo-Messe während der Adventszeit, der Fastenzeit, der Weihnachtszeit und der Osterzeit, und ich möchte mich dabei nicht auf den Gesang beschränken müssen, der früher für Requiem-Messen verwendet wurde.
Sagt mir, warum eigentlich alles immer auf Englisch sein muß. Erklärt mir auch, wie diese ständige Betonung auf Englisch jene Menschen beruhigen soll, die gar kein Englisch sprechen oder es nur schlecht beherrschen.
Oder wollt ihr mir sagen, daß Jesus niemals die Psalmen auf Hebräisch gelesen oder gesungen hat, sondern nur in der Volkssprache Aramäisch?“
Und so weiter.
Sagt mir, warum diese Filz-Banner nicht den Eindruck vermitteln, daß die Messe wie ein Kindergarten wirkt.
Sagt mir, wie ihr junge Männer für das Priesteramt begeistern wollt, wenn ihr den Priester mit Ministrantinnen umgebt.
Sagt mir, warum das trinitarische Kyrie gekürzt werden mußte.
Sagt mir, warum wir bei der Wandlung keine Glocken läuten sollen.
Sagt mir, warum wir die alten Stufengebete streichen mußten, mit diesem gewaltigen Vers: „Ich will zum Altare Gottes treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf.“
Sagt mir, warum ich Bob Dufford dem heiligen Ambrosius vorziehen sollte.
Sagt mir, warum ich nicht ermutigt werden darf, Ehrfurcht zu empfinden.
Sagt mir, warum kein Raum in der Kirche als heilig empfunden werden darf.
Legt los. Wie viele Katholiken wissen überhaupt noch, was das Schlußevangelium war oder das Asperges? Oder haben schon einmal „O Salutaris Hostia“ gesungen?