Doch wer könnte diesen Monstern der Plutokratie ihre Macht entreißen? Kein Mensch. In den eisernen Käfig des kapitalistischen Profits, den Max Weber einst als das endgültige Gefängnis des modernen Menschen beschrieb, ist alles Mögliche hineingeraten – aber nichts entkommt mehr.
Diese plutokratische Oligarchie hat sich längst mit dem Gedankengut der Achtundsechziger verschmolzen: mit dem pansexualistischen Instinktkult, mit dem „Verbot des Verbietens“, dem Postulat eines schrankenlosen Genusses, mit der Diktatur der politischen Korrektheit, dem wohltäterisch verbrämten Migrationsideal eines identitätsauflösenden Mischwesens, mit der Leugnung geschlechtlicher Identität – alles Ausdruck jenes egalitären Nivellierungsprojekts und atomistischen Individualismus, wie sie so typisch sind für die Mentalität des Kaufmanns, insbesondere wenn er sich zum Ideologen erhebt.
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So ist aus der plutokratischen Elite eine pornokratische geworden – Mammon hat sich mit Sodom vereint, und es ist ein orgiastisch-merkantiles System entstanden. Kein einziges Wort des Evangeliums ist zufällig geschrieben, kein einziges Jota ohne Bedeutung.
Christus sagte:
„Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Mt 6,24)
Das heißt: dem Dämon des Reichtums. Christus sprach nicht von Gleichgültigkeit oder Neutralität, sondern von Haß und Verachtung. Die anfangs noch gleichgültige Haltung gegenüber Gott, genährt durch die Gier, schlägt unweigerlich in Verachtung und schließlich in Haß um – und eben darum verabscheuen die Plutokraten jede Form von Transzendenz.
Dieser Haß bildet den Boden für den nächsten Schritt: den Triumph des absoluten westlichen Materialismus – den letzten Übergang in jeder Hinsicht: die Anbetung jenes „Gottes, der das Gegenteil Gottes ist“ (Bataille), die Anbetung dessen, der kommen wird – in Abwesenheit des katechon, der zurückhaltenden Kraft –, so wie es, wenn auch nicht immer linear, von Plinio Corrêa de Oliveira vorhergesehen wurde.
Die letzte Etappe der „offenen Gesellschaft“ wird der Übergang vom Reich des Geldes in das des Unterirdischen sein –
vom Primat des Habens zur Verkehrung des Geistigen,
vom Warenfetischismus zur pervertierten Sakralität,