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„Maria ist eine historische Gestalt, ein wahrer Mensch, eine Tochter Israels. Aber was sie für Jesus ist und was sie für uns, seine Kirche, bis heute bedeutet, das kann man …“

Predigt von Gerhard Cardinal Müller


Ossów (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Vorlage für die Predigt von Gerhard Cardinal Müller am 15. August 2022 zum Hochfest Maria Himmelfahrt in voller Länge im deutschsprachigen Text der Originalvorlage und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung in voller Länge. Die Predigt wurde in polnischer Übersetzung gehalten – Kardinal Müller und der Bischof von Warschau-Praga, Bischof Romuald Kamiński, feierten die Messe in Ossów zum Gedenken an die Abwehr der sowjetischen Invasion Polens am 15. August (1920-2022) in der Diözese Warschau-Praga

Lieber Bischof Romuald,
liebe Brüder und Schwestern in Christus dem Herrn,

Maria ist in der Heilgeschichte die wichtigste Person nach Jesus, dem Sohn Gottes und einzigen Retter der Welt. Durch ihr Ja-Wort – auf die Botschaft des Engels hin – ist sie in gläubiger Bereitschaft die Mutter des ewigen Sohnes Gottes geworden: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast." (Lk 1,38). Aus Maria hat das ewige Wort, das mit dem Vater und dem Heiligen Geist der eine Gott ist, unsere menschliche Natur angenommen.

Und wir wissen, dass sich in Jerusalem das Geschick Jesu erfüllte. Hier gab er auf dem Berg Golgatha sein Leben hin zum Heil der Welt. Und hier ereignete sich die Auferstehung von den Toten, durch die Gott sich offenbarte als des Gott des Lebens. Christus, des Sohn Marias, hat unsere Leiden und unseren Tod auf sich genommen und diese Mächte des Unheils ein für allemal besiegt. Christus offenbart das Geheimnis seiner Person und Sendung, indem er sagte: "Ich bin die Auferstehung und das ewige Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben." (Joh 11, 25).

Maria ist eine historische Gestalt, ein wahrer Mensch, eine Tochter Israels. Aber was sie für Jesus ist und was sie für uns, seine Kirche, bis heute bedeutet, das kann man nicht mit mythologischen Metaphern oder existentialistisch-überzeitlichen Wahrheiten auslegen. Entscheidend ist es, sie zu verstehen im Horizont des Heilsplans Gottes, den er geschichtlich verwirklichte in Jesus Christus.

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