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Somit hat der Staat die Ordnungsregeln des Marktes zu setzen und zu kontrollieren: Monopole und Kartelle abwehren, Korruption unterbinden, Rechtsregeln durchsetzen (Ordo-Liberalismus) sowie die aus dem Markt fallende Teilnehmer fördern und fordern (Soziale Marktwirtschaft).
Dass diese politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Marktwirtschaft zu mehr Wohlstand führen, haben drei Wirtschaftswissenschaftler in ihren Studien aufgezeigt. Sie wurden kürzlich vom schwedischen Nobel-Komitee dafür ausgezeichnet.
Die Wissenschaftler forschten u. a. danach, wieso es den Menschen im nordamerikanischen Teil der Grenzstadt Nogales viel besser geht als den Bewohnern der Südstadt in Mexiko, „obwohl die Stadtbevölkerung eine Geschichte teilt und kulturell sehr ähnlich ist“ (FAZ 15.10.2024). Entscheidend für den Wohlstandsunterschied scheinen tatsächlich die gesellschaftlich-politischen Regeln zu sein. Die Studien zeigen auf, dass die demokratische Teilhabe und sicheres Eigentumsrecht der USA wesentliche Voraussetzungen für Wohlstand und Wachstum sind. „In Mexiko dagegen gibt es viel Korruption und politische Gewalt, sodass Leben und Wohlstand ständig gefährdet sind.“ Wie zum Beleg dieser These wurde kürzlich Garcia Luna, der mexikanischen Polizei- und Sicherheitsminister von 2006 bis 2012, von einem US-amerikanischen Gericht zu lebenslanger Haft wegen Begünstigung von Drogenhandel und Korruption verurteilt.
Die Forscher untersuchten ebenfalls historische Beispiele, wie kolonialistische Siedlereliten die beherrschten Länder ausplünderten und verarmen ließen. Aber auch autokratische Vertreter eines ehemals kolonialistisch unterdrückten Landes wie Zimbabwe können ein Land in den Ruin führen.
Andererseits befinden sich viele Länder in Asien, Afrika und Südamerika im Lernprozess zu mehr Markwirtschaft und Eigeninitiative, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
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Auch die Kirche sollte unter dieser Hinsicht ihre Unterstützungskonzepte überdenken, soweit sie sich an den ineffektiven Rezepten von Umverteilung und paternalistischen Hilfsprogrammen orientieren.
Bei diesem Hilfe-Sektor müsste der Rückgriff auf die bewährten Prinzipen Hilfe zur Selbsthilfe insbesondere für die kleinen Einheiten sowie Vertrauen in die subsidiäre Eigeninitiative etwa durch Mikro-Kredite und andere Anschubfinanzierungen handlungsleitend sein.
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