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Morgen, am 2.Dezember ist es endlich so weit: Mit dem Großen Zapfenstreich wird das Ende der Ära Merkel mit militärischem Zeremoniell begangen, selbst wenn die formale Amtsübergabe erst nächste Woche erfolgt. Ich möchte hier ein paar Worte über die Musikauswahl der Kanzlerin verlieren, die wie viele der symbolischen Handlungen Merkels durchaus beachtlich ist (und meist missverstanden wird). Ich konzentriere mich dabei auf die wichtigste Entscheidung und lasse Hildegard Knefs „Für Dich soll es rote Rosen regnen“ und das traditionelle Kirchenlied beiseite: Als Leitmotiv für Ihren Abschied wählt Merkel Nina Hagens 1974er Osthit „Du hast den Farbfilm vergessen“

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Merkel führte auf zwei Feldern vor, wie man Politik nicht machen kann:

CO2-Reduktion ohne Atom, bei gleichzeitigem Erhalt von Wohlstand und Arbeitsplätzen und Transformation zu einer riesigen Stromwirtschaft (Digitalisierung, eMobility)? Nur mit Wind, Solar und Biomasse als einzig regierungsseitig akzeptierte Energieform? Ein Ding der Unmöglichkeit. Eigentlich nur zu toppen durch den Anspruch eines halbwegs wohlhabenden 80 Millionenvolks ein offener Migrations-Asyl-Fluchtort in einer globalen Welt mit über 7 Milliarden Menschen zu sein. Alles schlichtweg undenkbar.

Egal welche schönen Bilder irgendwer produziert
– darin sind wir ja immerhin noch Weltmeister.

Es geht halt nicht.

„Alles tut so weh“ – das könnte das Leitmotiv der Bilanz der Merkel-Ära der Jahre seit 2011 sein. Nur, dass Micha und seinen vergessenen Farbfilm keine Schuld trifft, so sehr die Kanzlerin auch wütet:

Sie und ihre Minister und die von ihr geschickt und konsequent getriebene Kanzlerpartei, allen voran natürlich die Funktionäre, die Medien und der politische Gegner auf der linken Seite, der zwar zunächst nicht an die Posten kam, aber dafür sein inhaltliches Glück immer weniger fassen konnte

– dies sind die Verantwortlichen.

Aber an erster Stelle natürlich  Angela Merkel selbst.

Und die Kanzlerin musste in beiden Themen schon den Offenbarungseid leisten: Mit Nordstream 2 und dem Flüchtlingsdeal mit der Türkei. Wer im eigenen Land so wenig auf die Reihe kriegt, da „die Bilder stimmen müssen“ oder „wir diese Bilder nicht aushalten“ kann am Ende froh sein, dass ein Putin und ein Erdogan diese Deals nicht noch viel brutaler ausnutzen als sie es eh schon tun.

Was bleibt als letzter Gedanke ?:

Im Lied droht ja Nina „tut das noch einmal, Micha und ich geh“ – hier bin ich ein wenig ratlos – jetzt geht diese Drohung ja komplett ins Leere: Aber konsequent zu Ende gedacht gibt es auch hier eine schöne Erklärung:

Es wäre 2016 der richtige Weg gewesen (und vielleicht sendet ja Merkel diese letzte unbewusste Botschaft): Hätte die Union spätestens Anfang 2016 die Grenzen geschlossen, hätte Merkel gesichtswahrend abtreten können.

Die Union, die FDP und alle Kräfte im Land, die nicht den Verstand komplett verloren haben oder Deutschland bewusst in eine Wohlstands- und Freiheitskrise treiben wollen hätten Zeit gehabt, einen halbwegs belastbaren Plan für die nähere Zukunft zu schmieden. Um das Land aus der selbstgewählten Sackgasse zu führen.

Aber dazu hatten die Michaels in der Union nicht den Mumm:
So ging das Elend („und alles tut so weh“) noch fast 6 Jahre weiter.

Und es bleibt am Ende nur „alles schwarz und weiß und später nicht mehr wahr“.

Ein bitteres, längst überfälliges Ende einer verkorksten Kanzlerschaft.

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Quelle:

 

Siehe dazu auch:

Nach 16 Jahren im Amt hat sich die Bundeswehr von Kanzlerin Angela Merkel mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Die Zeremonie ist die höchste Würdigung der Streitkräfte und vor allem Bundespräsidenten, Kanzlern und Verteidigungsministern vorbehalten.

Die ganze Zeremonie:

In ihrer Rede warb Merkel für mehr gegenseitiges Verständnis und verurteilte die Leugnung von Fakten und das Verbreiten von Verschwörungstheorien. "Unsere Demokratie lebt von der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung und zur Selbstkorrektur", so die CDU-Politikerin. "Sie lebt vom steten Ausgleich der Interessen und von dem Respekt voreinander. Sie lebt von Solidarität und Vertrauen." Dabei gehe es unter anderem um das "Vertrauen in Fakten".