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von Peter Helmes

Der hochverdiente „Verein Deutsche Sprache“, den ich als Mitglied unterstütze und fördere, schreibt in seinem letzten Rundschreiben (19.5.22)  u.a.:

„…Die Gleichstellung von Deutsch in Brüssel; die demographisch und ökonomisch stärkste Sprachengruppe in der EU mit ca. 93 Millionen Sprecher (Französisch ca. 73 Millionen, Englisch ca. 4,5 Millionen), wird von der EU-Kommission im Gegensatz zu den beiden anderen Arbeits- und Verfahrenssprachen Englisch und Französisch in der Außendarstellung und in den Pressekonferenzen permanent negiert.

Bisher haben die Bundesregierungen, die Politik und die deutschsprachige Öffentlichkeit auf diese Diskriminierung nicht reagiert und diesen Zustand klaglos akzeptiert. Ich erinnere an die Auseinandersetzung des ehemaligen Präsidenten des Bundestages, Norbert Lammert, mit der EU-Kommission; es wurden englischsprachige Texte an das deutsche Parlament gesendet mit der Bitte um zügige Behandlung. Der Protest wurde von der damaligen Bundesregierung nur „lauwarm“ unterstützt; es kam zu einem politischen Disput zwischen der Bundeskanzlerin und dem Bundestagspräsidenten.

Durch dieses Verhalten wird die deutsche Volkswirtschaft in nicht geringem Ausmaß  erheblich arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitisch (in erster Linie die ostdeutschen Klein- und Mittelbetriebe) benachteiligt.

Die großen Sprachen stehen international in einem harten Wettbewerb (z.B. das „Goethe-Institut“,  das „Institut Francais“, die Dante Institute, die Cervantes Institute, die Konfuzius Institute, das British Council usw.); denn die Sprache ist ein Instrument der Macht zur Durchsetzung eigener nationaler Interessen. Wenn in der EU die englische Sprache in den letzten Jahren die anderen Arbeits- und Amtssprachen ständig zurückgedrängt hat – dieses ohne jegliche demokratische Legitimation – müssen wir endlich aktiv werden…“

Hinzu kommt eine Bewegung, die immer stärker antinationale, antideutsche Akzente setzt – leider auch geführt von sich staatstragend gebenden Parteien und politischen Gruppen wie die Grünen. „Deutschland ist Scheiße“ ist zu einem Motto geworden, hinter dem sich solche und auch verfassungsfeindliche Gruppierungen sammeln.

Europas Stärke war und ist die Vielzahl der Kulturen und Sprachen; wir sollten uns gegen den „angelsächsischen Einheitsbrei“ aussprechen und nicht unsere Kultur und Sprache verwässern oder verlieren.

Es ist bereits zu spät zu rufen „Wehret den Anfängen“; denn diese Antibewegung ist durch das Ergebnis der Wahlen eher gestärkt worden. Aber es ist noch nicht zu spät zu kämpfen.

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Quelle: