Gaullismus ist eine wichtige gemäßigt rechtsgerichtete politische Strömung in Frankreich, die von Charles de Gaulle begründet wurde und nach ihm benannt ist. Heute vertritt ein Teil des Parteienbündnisses Les Républicains (bis Mai 2015 UMP), dem auch der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy angehört, die Idee des Gaullismus.
Spricht man bei deutschen Politikern (historisch) vom Gaullismus, meint man damit eine außenpolitische Ausrichtung.
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„Gaullismus“ in Deutschland
In Deutschland gibt es den Gaullismus im eigentlichen Sinne nicht, aber zu Zeiten de Gaulles hat man auch einige deutsche Politiker als „Gaullisten“ bezeichnet. Gemeint war damit, dass diese Politiker eine engere Anlehnung an Frankreich anstrebten. Das Gegenstück waren die "Atlantiker", die den Beziehungen zu den USA Vorrang einräumten. Diese Unterscheidung betrifft fast ausschließlich die Unionsparteien. Gaullisten und Atlantiker waren sich einig, dass die USA der wichtigste Bündnispartner für die Bundesrepublik waren, es ging eher um taktische Fragen.
Die Unterscheidung hat auch eine wirtschaftspolitische Komponente. An Frankreich orientierte Gaullisten neigten zu einer Wirtschaftspolitik mit größerem staatlichen Eingreifen (Rheinischer Kapitalismus). Dazu gehörte eine Zollpolitik, die den europäischen Markt abschirmte. Die Atlantiker hingegen sympathisierten mit den Freihandelsideen, wie sie in Großbritannien und den USA stärker anzutreffen sind. Gaullisten waren meist Katholiken, Atlantiker Protestanten.
Ein Problem für die deutschen Gaullisten war es, dass sie ein Interesse an einer starken Europäischen Gemeinschaft hatten. In Frankreich jedoch war es gerade de Gaulle, der sich dagegen aussprach und lieber von einem loseren „Europa der Nationen“ sprach.
Der Konflikt zwischen Atlantikern und Gaullisten wurde gegen 1969 durch den Konflikt um die Neue Ostpolitik abgelöst. Zeitgleich trat in Frankreich de Gaulle als Staatspräsident ab.[2]