'...............

*Wolfram Schrems, Wien,
Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro-Lifer und „metapolitischer“ Aktivist.

.................

Politik für die Mächtigen: Paneuropa, Rußland, „Schurken“ und die Freiheit

Leider hat sich Gudrun Kugler auch nach der Corona-Inszenierung sehr im Hauptstrom positioniert. Bemerkenswert ist beispielsweise ihr Bekenntnis im November 2022, ausgerechnet einhundert Jahre Paneuropa-Union feiern zu wollen.

Die Paneuropabewegung wurde bekanntlich vom Freimaurer Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi gegründet und zielt auf die Auflösung der Nationalstaaten und Vermischung der Völker. Kugler meint in dem Videoclip, daß die Paneuropa-Union dafür stehe, daß „das christliche Menschenbild als DNA Europas“ unerläßlich sei.

Lachhaft.

Wie man sieht, spielt „das christliche Menschenbild“ in weiten Teilen Europas keine Rolle mehr. Die Paneuropa-Union ist in Österreich im politischen Hauptstrom verortet. Sie ist die x‑te Initiative zugunsten des Superstaates – diese für „Konservative“ und Aristokraten. Sie schürt Emotionen gegen Rußland und glorifiziert die derzeitige ukrainische Führung. Von einer ausgewogenen Darstellung der Vorgeschichte des Kriegsausbruchs kann keine Rede sein. Dabei wäre auch hier Deeskalation geboten. –

Die Haltung der FPÖ zu Rußland wird übrigens von Kugler in einer Rede vom 25. Oktober 2023 im Nationalrat (Sondersitzung zur Neutralität auf Antrag der FPÖ) heftig gerügt.

Es ist mehr oder weniger das übliche West- und NATO-Narrativ: Die Baltischen Staaten, Moldau und Österreich (!) seien durch Rußland gefährdet. Kugler wirft der FPÖ die „Zusammenarbeit mit Rußland“ vor, die sich dann auf Nordkorea, Iran und China und – man höre und staune – zuletzt auf die Hamas ausdehnen werde.

Zu Kickl gewandt schulmeisterte sie:

„Sie sind nicht neutral, Sie arbeiten mit Schurken.“

Nun, auch österreichische Regierungspolitiker müßten einmal genau überprüfen, mit wem aller sie „arbeiten“ – oder wessen Befehle sie gehorchen.

Gudrun Kugler fordert in ihrer Rede die Unterordnung Österreichs in die übernationalen Gebilde, aber das wolle die FPÖ nicht, denn: „Gemeinschaft ist für die FPÖ ein Fremdwort.“ Darauf folgt die übliche penetrante EU-Propaganda (Exportwirtschaft, der Mehrheit der Briten tue es leid wegen des Brexit).

Zum Schluß sagt sie:

„Die Menschen in Österreich wollen ihre Freiheit leben.“

Interessant. Das hat man von ihr in der Coronatyrannei nicht gehört.

.................

Resümee

Die christlichen Wähler werden sich darüber im Klaren sein müssen, daß die ÖVP letztlich keine christlichen Grundsätze vertritt. Die Plattform Christdemokratie spielt keine erkennbare Rolle (außer vielleicht für den Stimmenfang). Die ÖVP ist für die Sustainable Development Goals. Gegen das neue Pandemieabkommen und die Internationalen Gesundheitsrichtlinien der WHO hat sich dort nach meinem Kenntnisstand niemand geäußert.

In der „Pandemie“ haben die Politiker der ÖVP mit ihrem grünen Koalitionspartner und der Scheinopposition die Vorgaben internationaler Mächte brutal und unmenschlich durchgezogen und mit Lockdowns, Maskenpflicht und „Impfungen“ wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden verursacht. Viele sind nach der Impfung gestorben, einige davon waren mir bekannt.

Kein VP-Funktionär von Bedeutung hat dagegen protestiert, auch Gudrun Kugler nicht. Auf ihrer Facebook-Seite gab es zu dieser Vorgangsweise kritische Kommentare engagierter Christen.

Viele christliche Wähler haben das Verhalten der ÖVP scharf kritisiert: Der Standard, Flaggschiff des Globalismus in Österreich und Mitgliedspublikation bei Project Syndicate des George Soros berichtete (höchstwahrscheinlich mit Schadenfreude) über diesen Vorgang. Die Standard-Autorin schreibt, daß sich Gudrun Kugler auf Anfrage nicht geäußert hätte.

In dem Artikel kommt auch das Dilemma Kuglers zum Ausdruck: Bischofskonferenz-Sprecher Dr. Paul Wuthe sagte im Jänner 2022, daß es keine Anhaltspunkte gebe, daß „unter Gläubigen die Kritik an der Corona-Impfung größer wäre als in der Gesamtgesellschaft“. Das kann stimmen oder auch nicht. Wenn es stimmt, zeigt es nur die von den Bischöfen verwerflicherweise verordnete Konformität in dieser Sache an. Gudrun Kugler wollte wohl nicht „päpstlicher sein als der Papst“. Aber genau das wäre gefragt gewesen.

Überdies war Frau Kugler ja – welch Ironie – die ganze Zeit „Menschenrechtssprecherin“ ihrer Fraktion (!). Sie setzte sich für Regimekritiker in Weißrußland ein (was auch immer die dort wollen und in wessen Auftrag auch immer die dort wirken), nicht aber für Regimekritiker in Österreich.

Frau Kugler hat nicht gegen den Corona-Terror protestiert. Wer aber mit hehren Grundsätzen, ja explizit mit dem christlichen Glauben, in die Politik geht, muß sich an diesen Grundsätzen auch messen lassen.

Nach der Erfahrung der letzten fünf Jahre wird man als Christ also wohl denjenigen Kandidaten die Stimme zukommen lassen, die weniger ihr christliches Bekenntnis nach außen dargestellt als für die legitimen Interessen der Österreicher eingetreten sind.

...............'

 

Quelle: