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Die moderne Zivilisation, die nicht mehr weiß, was der Mensch ist, die nicht mehr vorschlägt, daß der Mensch seine Aufgabe als Mensch gut erfüllt, und die ohne jeden Zweck ist, ist im wesentlichen eine Zivilisation der Mittel, eine technische Zivilisation. Es ist nicht mehr der Zweck, der die Mittel hervorbringt, sondern die Mittel sind der verfolgte Zweck. Da sie nicht mehr in der Lage sind, sich einem Typus anzunähern, bleibt den heutigen Eliten nichts anderes übrig, als auf künstliche Techniken der sozialen Hebung zurückzugreifen. Wer heute Techniken einsetzt, gehört automatisch zur Elite, der Besitz der Mittel ist zum Besitz der Ziele geworden. Das Haben hat das Sein ersetzt.

Ohne echte Eliten kann eine Zivilisation nicht bestehen. Wenn sie nicht von der Barbarei überwältigt werden will, muß sie sie zurückgewinnen. Vor unseren Augen, wenn wir sie zu öffnen wissen, liegt die tragische Antithese unserer Ressourcen: auf der einen Seite immense Mittel, eine unvergleichliche Technik, eine ins Unendliche gesteigerte Detailkenntnis; auf der anderen Seite eine fast vollständige Abwesenheit menschlicher Zielsetzung, ein außerordentliches Schweigen zu der grundlegenden Frage „Wohin gehen wir?“, ein massiver Zusammenbruch des Konvergenzgefühls. Die Rettung unserer Zivilisation hängt von der Lösung ab, die wir in der Lage sind, für das Problem der Umwidmung von Mitteln in Ziele zu finden.

Auf den ersten Blick macht der Verlust von Lebensmodellen dies sogar unmöglich. Aber wenn es stimmt, daß die großen Vorbilder, wie Heilige, Genies und Helden, ihre Anziehungskraft verloren haben, dann bleiben an den beiden Enden der Kette zwei Typen übrig, die ihren Wert als Vorbilder behalten haben: einerseits das fleischgewordene Wort, andererseits der Familienvater und die Familienmutter.

Im Christentum und in der Wärme der Familie findet man noch immer unveränderliche, gelebte Beispiele für ein vollkommenes Leben. An der Beständigkeit ihrer Bindung hängt unser ganzes Schicksal.

Die christliche Familie, das ist der einzige Ort auf der Erde, wo Eliten am Leben erhalten werden…, wenn wir es wollen.

Das ist der Punkt:

Wenn wir es wollen. Wir brauchen heute Väter und Mütter, die so sind, daß ihre Kinder sie bewundern, ihnen ihre Zustimmung geben, sie nachahmen, in ihnen Vorbilder von Menschen und Christen entdecken, Beispiele für gelebte Ziele, natürliche wie übernatürliche.

Die Unterordnung der Mittel unter den Zweck wird zu einem einfachen Spiel, wenn der Zweck klar und freiwillig verkörpert wird.

So werden die neuen Eliten geboren, demütig, solide und wahrhaftig: durch die Ansteckung des Beispiels, im Geheimnis des Herzens, das unermüdlich betet, in der Intimität der familiären Feuerstelle, die Licht ausstrahlt.

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