'...........

Von Don Michael Gurtner*

 ............

Die Grenze von Form und Formalismus, auf die angesprochen wurde, würde ich an der Grundlage ziehen, die den äußerlich wahrnehmbaren Gestalten zugrunde liegt: Eine Form liegt dann vor, wenn sie sich selbst von ihr objektiv vorliegenden Inhalten formen läßt und damit umsetzt, was ihr vorangehend ist. Das ist in diesem Fall die Offenbarung, die Anbetung Gottes, das unblutige Kreuzesopfer Jesu Christi, das sich auf dem Altar erneuert, die reale Gegenwart Jesu Christi in der Heiligsten Eucharistie mit Leib und Blut, Geist und Seele, Menschheit und Gottheit. Die Form adaptiert sich an diesen Gegebenheiten, die sich niemand ausgedacht hat, sondern dem göttlich offenbarten Glauben entspringen. Auch wenn der förmliche Ausdruck in den verschiedenen legitimen Riten so und anders sein kann, so ist es dennoch immer eine Form und kein Formalismus, weil das Formgebende etwas objektiv Vorgehendes ist.

Von Formalismus hingegen würde ich dann sprechen, wenn eine menschliche Idee vorangängig ist, der dann eine äußere Entsprechung bzw. Gestalt gegeben wird, um diese zu transportieren. Es ist also etwas Subjektiv-Menschliches, aus dem ein Formalismus entspringt.

Die Form ergibt sich natürlich aus dem Objektiven, der Formalismus ist hingegen ein synthetisches Produkt aus subjektiven Entscheidungen.

.............'

Quelle:

 

Bisher erschienen: