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So radikale Gesetzesvorstöße kannte man bisher nur aus einigen islamischen Staaten.

Das Hauptziel des Vorstoßes, so seine Autoren, besteht darin, es Christen zu verbieten, Juden zu erklären, warum sie glauben, daß Jesus der Messias und Gott ist.

Diese Frage bildet die große Trennlinie zwischen Judentum und Christentum. Die Juden warten noch immer auf den Messias, da sie Jesus Christus nicht anerkennen, und bestreiten, daß Gott einen Sohn haben kann. Letztere Position vertritt auch der Islam.

Religions- und heilsgeschichtlich fand mit Jesu Hinrichtung, der vom Hohepriester und Obersten Rat der Juden betrieben und durchgesetzt wurde (die Hinrichtung vollzogen die Römer, weil den Juden die Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe kurz zuvor von den Römern verboten worden war) eine Scheidung statt.

Ein Teil des Judentums, darunter Maria, die Apostel und Jünger Jesu – allesamt Juden – erkannte in Jesus den verheißenen Messias und Sohn Gottes. Zudem brachen sie die Einschränkung auf das Judentum auf, da sich die Erlösung durch Jesus Christus an die gesamte Menschheit richtete.

Die alte Hierarchie des Judentums, mit dem Hohepriester an der Spitze, leugnete dies und ließ ihn töten. Das heutige Judentum entspricht der pharisäischen Richtung des Judentums zur Zeit Jesu, aus der in den vergangenen zweitausend Jahren weitere Strömungen hervorgingen.

Der Gesetzentwurf, der nun in der Knesset zur Behandlung aufliegt, will selbst ein einfaches persönliches Gespräch über Jesus mit einem Juden zu einem Verbrechen machen.

Es wäre auch illegal, einen Juden „direkt, digital, per Post oder online aufzufordern, sich zu bekehren“. Damit wäre auch die Herstellung und Verbreitung von Videos im Internet illegal, in denen Juden (formal auch Muslimen oder Angehörigen anderer Religionen) in Israel das Christentum erklärt wird.

Ebenso illegal wäre die Veröffentlichung von Büchern, anderer gedruckter Schriften, Online-Artikeln, Podcasts oder anderen Formen von Medien, in denen über Jesus gesprochen wird.

Gleiches gilt für Diskussionen über das Christentum per E‑Mail, Textnachrichten, Briefe, Kommunikation in sozialen Medien, einschließlich der Beantwortung von Fragen zu Christus und dem Christentum, die von Menschen gestellt werden, die keine Christen sind.

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