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(Rom) Papst Franziskus wird am heutigen 1. Oktober das Erzbistum Bologna besuchen. Am 27. Oktober 2015 hatte er Kardinal Carlo Caffarra emeritiert und den römischen Weihbischof Matteo Zuppi zum neuen Erzbischof genannt. Der Neuernannte gehört der Gemeinschaft von Sant’Egidio an und scheint nach dem Geschmack von Franziskus zu sein. Was es heißt, daß der neue Erzbischof Mitglied der Gemeinschaft Sant’Egidio ist, bekommt derzeit die altehrwürdige Basilika San Petronio, die Hauptkirche von Bologna, zu spüren.

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„Schändliche Profanierung“

„Eine schändliche Profanierung des heiligen Ortes.“

So schrieb es die Theologin Maria Guarini, Generaldirektorin der Bibliothek des Italienischen Komunikationsministeriums und Betreiberin des Blogs Chiesa e Postconcilio.

Auf Facebook wurde ein Photo veröffentlicht, das die „Umrüstung“ der Basilika von einem Gotteshaus in eine Taverne dokumentiert. Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist bekannt für eine solche multifunktionale Zweckentfremdung von Kirchen. Seit 1982 veranstaltet die Gemeinschaft in ihrer Hauptkirche Santa Maria in Trastevere in Rom ein „Weihnachtsessen mit den Armen“, das als „Festessen“ bezeichnet wird.

Die Gemeinschaft beschreibt auf einer eigenen Seite ihres Internetauftrittes diese Initiative. Nicht erklärt wird dabei, warum das „Festessen“ ausgerechnet in einer Kirche stattfinden muß. Nicht zur Liturgie, nicht zum Gebet, sondern um weltlich Essen und Trinken versammelt man sich. Die Tatsache, daß das Essen für Arme veranstaltet wird, mache die Sache keinen Deut besser, so Guarini. Es mangle schließlich weder der Gemeinschaft Sant’Egidio noch der Stadt Rom oder der Stadt Bologna an geeigneten Sälen für eine solche Ausspeisung. Es ist keine Not, die zum Essen in die Kirche zwingt. Durch das Essen und Trinken, das Auf- und Abtragen der Speisen und die Alltagsgespräche wird der heilige Ort aber entweiht.

„Horror ecclesiae conciliaris“

In Bologna ist der Programmpunkt des Papstbesuches als „Mittagessen mit den Armen“ ausgewiesen, doch nehmen in Wirklichkeit auch zahlreiche Verantwortliche und Angestellte verschiedener karitativer Organisationen des Erzbistums daran teil. Welchen geistlichen Gewinn aber sollte ein solches Essen in einer Kirche haben, in der man sich ganz anders zu verhalten hätte, fragt Guarini.

Da Essen und Trinken die Verdauung anregen, heißt es, daß in der Basilika auch chemische Toiletten für die Notdurft eingerichtet wurden.

„Horror ecclesiae conciliaris.“

„Die Schändung sakraler Orte und liturgischer Zelebrationen gehen nicht nur weiter, sondern werden immer schlimmer“, so Guarini weiter.

Der Codex des Kirchenrechts besagt:

„Alle, die es angeht, haben dafür zu sorgen, daß in den Kirchen jene Sauberkeit und Zierde gewahrt werden, die einem Gotteshaus ziemen, und daß von ihm ferngehalten wird, was mit der Heiligkeit des Ortes unvereinbar ist“ (Can. 1220, §1).

Papst Franziskus macht Essen und Trinken in Kirchen hoffähig

Die „Heiligkeit“ des Ortes sei nur durch den Göttlichen Kultus und Frömmigkeitsübungen gegeben, für die er errichtet wurde“. Eine Kirche als Speisesaal zu nützen „ist ein weiterer Ausrutscher, der die Unterscheidung zwischen dem Heiligen und dem Profanen verwischt“, so Guarini.

Papst Franziskus billigt heute durch seine Anwesenheit in der Basilika San Petronio diese von der Gemeinschaft Sant‘Egidio eingeführte Unsitte und macht sie in der Kirche erst wirklich hoffähig. Da das Programm eines Papstbesuches in Rom und nicht vor Ort entschieden wird, ist das Essen in der Kirche von Papst Franziskus gewollt. Mit Nachahmung muß daher gerechnet werden.

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