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Der ehemalige Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò, reagierte auf das Bekanntwerden, daß Papst Franziskus das Projekt eines „gemeinsamen Hauses“ für die sogenannten „abrahamitischen Religionen“ Christentum, Judentum und Islam in Abu Dhabi unterstützt.

Mit einem unguten Gefühl klammerten sich manche in der Kirche beim früher initiierten Projekt House of One – Haus der Religionen in Berlin an die fehlende Beteiligung der katholischen Kirche.

Mit dem neuen Projekt hat sich das schlagartig geändert. Die Kirche des Moschee-Synagogen-Kirchen-Projekts soll dem heiligen Franz von Assisi geweiht werden.

Vor allem erscheint es als realistisch, daß Papst Franziskus persönlich an der Eröffnung (Segnung, Weihe?) des Abu-Dhabi-Projekts teilnehmen oder zumindest einen offiziellen Vertreter entsenden könnte.

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Gemäß dem Projekt von Sir David Adjaye werden die drei Kultstätten durch ein gemeinsames Fundament verbunden und in eine ausgedehnte Gartenanlage integriert sein, die offenbar eine Art neuer Garten Eden werden soll.

„Das ist der Versuch einer Neuauflage der ersten Schöpfung in gnostischer und freimaurerischer Lesart.“

Die Moschee, die Kirche und die Synagoge sollen dem „individuellen Kultus“ dienen, ein vierter Gebäudeteil der Unterbringung eines Studienzentrums, das die Idee der „Brüderlichkeit aller Menschen“ fördern und verbreiten soll.

Zudem soll in dem Tempelkomplex der Religionen der hochdotierte Human Brotherhood Award verliehen werden.

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Es sei wichtig, so Erzbischof Viganò, die Worte zu hören, die Papst Pius XI. lehrte, „als sich die Päpste noch der Sprache der Wahrheit bedienten“:

Zu diesem Zwecke halten sie vor einer zahlreichen Zuhörerschaft Konferenzen, Versammlungen und Vorträge, zu denen sie alle ohne jeden Unterschied zur Aussprache einladen:

Heiden jeder Art und Christen, und endlich auch jene, die unseligerweise von Christus abgefallen sind oder die seine göttliche Natur und seine göttliche Sendung erbittert und hartnäckig bekämpfen.

Derartige Versuche können von den Katholiken in keiner Weise gebilligt werden.

Sie gehen ja von der falschen Meinung jener aus, die da glauben, alle Religionen seien gleich gut lobenswert, weil alle, wenn auch in verschiedenen Formen, doch gleichermaßen dem uns angeborenen und natürlichen Sinn Ausdruck geben, durch den wir nach Gott verlangen und uns seiner Oberherrschaft gehorsam unterwerfen.

Die Vertreter solcher Ansichten sind nun nicht nur in Irrtum und Selbsttäuschung befangen, sondern sie lehnen auch die wahre Religion ab, indem sie ihren Begriff verfälschen.

Auf diese Weise kommen sie Schritt für Schritt zum Naturalismus und Atheismus.

Daraus ergibt sich dann ganz klar die Folgerung, daß jeder, der solchen Ansichten und Bemühungen beipflichtet, den Boden der von Gott geoffenbarten Religion vollständig verläßt.

[…] Die mystische Braut Christi ist ja im Laufe der Jahrhunderte niemals befleckt worden, und sie kann nie befleckt werden nach den schönen Worten Cyprians: ‚Zum Ehebruch läßt sich die Braut Christi nicht führen, sie ist unbefleckt und züchtig. Nur ein Haus kennt sie, die Heiligkeit eines Schlafgemaches bewahrt sie in keuscher Scham‘“
(Mortalium animos).

 

Der Erzbischof zitiert auch Dom Prosper-Louis-Pascal Guéranger, Die christliche Bedeutung der Geschichte:

„Heute braucht die Kirche mehr denn je starke und konsequente Lehren. Mitten in der Auflösung … werden die Kompromisse immer unfruchtbarer, und jeder von ihnen nimmt ein Stück der Wahrheit weg … Zeigt euch daher als das, … was ihr letztlich seid: überzeugte Katholiken…! Es gibt eine Gnade, die mit dem vollständigen und unverkürzten Bekenntnis des Glaubens verbunden ist. Dieses Bekenntnis, sagt der Apostel, ist das Heil derer, die es bezeugen, und die Erfahrung zeigt, daß es auch das Heil derer ist, die es hören.“

Erzbischof Viganò schließt mit den Worten:

„Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat erneut sein Schweigen durchbrochen, indem er sein ernstes Flehen für die Kirche in dieser so beunruhigenden Stunde ihrer Geschichte öffentlich machte:

‚Auch heute ist unser Glaube von einschränkenden Veränderungen bedroht, denen weltliche Moden ihn gern unterwerfen würden, um ihm seine Größe zu nehmen. Herr, hilf uns in dieser, unserer Zeit wahre Katholiken zu sein und zu bleiben – in der Größe Deiner Wahrheit und in Deiner Göttlichkeit zu leben und zu sterben.

Schenke uns immer mutige Bischöfe, die uns zur Einheit im Glauben und mit den Heiligen aller Zeiten führen, und uns zeigen, wie wir im Dienste der Versöhnung, zu der unser Episkopat in besonderer Weise berufen ist, angemessen handeln können.

Herr Jesus Christus, erbarme dich unser!'“

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