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Reitschuster hatte vor kurzem einen Artikel, in dem es um die mögliche Vergebung für alle geht, die Corona-Zwangsmassnahmen auf die Schiene setzten und durchsetzten. Der Autor bei Reitschuster (Dr. Bodo Neumann) verwurschtelt aber einige Begriffe.
Man bittet um Verzeihung, wenn man jemand etwas Abträgliches angetan hat, aber dies völlig unabsichtlich geschah. Es geht meist um Kleinigkeiten, z.B. wenn man jemand unabsichtlich angerempelt hat. Man hat kein Anrecht darauf, dass das Verzeihen gewährt wird, und man muss ggf. Restitution bezahlen (wenn z.B. beim Anrempeln der Kaffee auf die Bluse gegossen wurde). Man sagt nicht: „Ich bitte um Verzeihung, ich habe ihren Sohn ganz unabsichtlich totgefahren.“
Das Verdrängen ist ein innerer psychologischer Prozess, um mit einem Unheil umgehen zu können, als Täter und als Opfer. Es dient dazu, mit sich selbst weiterleben zu können, nicht von Hass oder Schuld ewig aufgefressen zu werden. Wenig erstaunlich, gelingt das am Besten, wenn man mit anderen ganz offen darüber spricht. Um Verzeihung oder Vergebung zu bitten kann dem Täter helfen, sinnvoll weiterleben zu können. Verzeihung oder Vergebung zu gewähren, kann dem Opfer helfen.
Aber um Vergebung zu bitten hat eine ganz andere Dimension, und im christlichen Europa zusätzlich eine klar religiöse Dimension. Wenn Gott den Reuelosen nicht vergibt, warum sollen wir es dann tun? Und die Sünde, die man auf sich geladen hat, muss schon schwerwiegend sein, wenn man um Vergebung bitten muss, und nicht nur um Verzeihung.
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