Der Hauptgrund für das verweigerte Kardinalspurpur war jedoch das Kirchenverständnis von Erzbischof Chaput.
Im päpstlichen Umfeld wird er jenen zugerechnet, die abschätzig als „religiöse Rechte“ bezeichnet werden. Mangelnden Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten oder fehlende Sensibilität für soziale Fragen konnte man dem Kapuziner nicht vorwerfen.
Wegen seiner klaren und unerschrockenen Verteidigung der nicht verhandelbaren Werte galt Erzbischof Chaput progressiven Kirchenkreisen aber als „Kulturkämpfer“.
Er erhob seine Stimme gegen
Abtreibung,
Euthanasie,
Homo-Ehe,
embryonale Stammstellforschung
und trat für
Ehe und Familie,
das Lebensrecht von der Zeugung bis zum natürlichen Tod und
die Gewissensfreiheit
ein.
Die Beseitigung der Restriktionen der embryonalen Stammzellforschung durch US-Präsident Barack Obama nannte Chaput „einen traurigen Sieg der Politik über Wissenschaft und Ethik“.
Auch sein Einsatz zur
Verteidigung des sakramentalen Priestertums und des priesterlichen Zölibats gegen
feministische und progressive Forderungen
machten ihn in bestimmten Kirchenkreisen nicht gerade beliebt.