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von Giuseppe Nardi

(Doha)

Die Fußballweltmeisterschaft in Katar wurde am vergangenen Sonntag angepfiffen. In ihrem Zusammenhang ist viel zu hören von Protesten, weil Frauen in Katar weniger Rechte haben als Männer, weil Wanderarbeitnehmer trotz einiger von der Regierung eingeführter Reformen immer noch ihren Arbeitgebern ausgeliefert sind, weil homosexuelles Verhalten mit Gefängnis bestraft wird, weil es keine gewerkschaftliche Organisationsfreiheit für Migranten gibt, weil die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist und weil – für Fußballfans besonders wichtig – auch die Freiheit, Bier zu trinken, stark eingeschränkt ist. Niemand protestiert jedoch wegen der fehlenden Religionsfreiheit.

Ein Blick auf die Internetseiten von Amnesty International und Human Rights Watch, den beiden größten Menschenrechtsorganisationen, bietet Einblick in den Istzustand. Als Schlagzeilen über Katar finden sich Beiträge über Wanderarbeiter, Sodomie-Häftlinge und männliche Vormünder für Frauen. Was sich nicht findet: auch nur eine Zeile zur Frage der Religionsfreiheit. Das trifft die Sache durchaus auf den Punkt, denn in Katar gibt es keine wirkliche Religionsfreiheit.

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Der Westen liefert ein intellektuell bescheidenes Bild, wenn er sich als Herold großer Werte aufschwingt,

in Wirklichkeit aber das clowneske Bild woker Irrlichter abgibt, das außerhalb des Westens wenig beeindruckt, sondern vielmehr abstößt. 

Die geistigen Koordinaten befinden sich im freien Fall, wo Homo-Armbinden zum angeblich Wichtigsten werden,

die freie Religionsausübung für Christen aber nicht einmal eine Erwähnung findet.

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