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Von Roberto de Mattei*, Übersetzung: Giuseppe Nardi

Das Szenario Ende 2020 zeigt sich deutlich verschieden von dem Szenario, mit dem 2019 endete.

Vor einem Jahr wurde der unaufhaltsame Niedergang des Pontifikats von Papst Franziskus durch das Ergebnis der gescheiterten Amazonassynode bestätigt, die keine der progressiven Erwartungen zu erfüllen vermochte, von der Abschaffung des priesterlichen Zölibats bis zum Frauenpriestertum. Auf internationaler Politik schien Donald Trumps Wiederwahl im folgenden Jahr so sicher zu sein, daß auch kein Wahlbetrug sie gefährden konnte.

Der Widerstand gegen die revolutionären Kräfte, die die Welt beherrschen, zeigte sich auf vielfältige Weise: von den großen Kundgebungen für das Lebensrecht der Ungeborenen über die antikommunistischen Demonstrationen in Hongkong bis zu jenen der katholischen Acies Ordinata. Die Gruppen, die am meisten mit der Tradition verbunden sind, befanden sich im Angriff, weil sie sich in der Absicht grundsätzlich einig waren.

Ein Jahr später hat sich das Szenario geändert.

Der besorgniserregendste Aspekt des Panoramas, das wir vor uns haben, ist weder die Covid-Pandemie noch der „Great Reset“, über den soviel gesprochen wird, noch die unerwartete Niederlage von Präsident Trump, sondern die Uneinigkeit, die sich unter den Verteidigern der Kirche und der natürlichen, christlichen Ordnung zeigt.

Die Punkte, an denen sich diese Uneinigkeit manifestiert, sind nicht theoretischer, sondern praktischer Natur und eine direkte Folge des Coronavirus.

Die lebhaften Diskussionen über das Bestehen einer Gesundheitsverschwörung oder über die Legitimität von Impfungen wirken sich auf das tägliche Leben aus und wecken daher bei Katholiken Gefühle von Emotion, Wut und Niedergeschlagenheit.

Wir fühlen uns dunkel bedroht und eine Atmosphäre tauber Rebellion gegen alles und jeden breitet sich aus.

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Nach der heiligen Jungfrau Maria hatte kein menschliches Geschöpf einen solchen Glauben wie der heilige Josef und niemand war darin logischer und nachdenklicher als er. In dem ihm gewidmeten Jahr bitten wir den heiligen Josef, uns den Glaubenssinn und die Vernunft zu gewähren, die notwendig sind, damit wir uns, ohne uns zu verlaufen, an der göttlichen Grotte von Bethlehem orientieren.

*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung:

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Quelle: