Schooyans war auf der Grundlage der Sozialenzykliken
Centesimus annus,
Veritatis splendor und
Sollicitudo rei socialis
von Papst Johannes Paul II. ein Kritiker der beiden dominanten politischen, sozialen und ökonomischen Modelle.
Das Scheitern des kommunistischen Modells sei mit dem Fall der Berliner Mauer offensichtlich geworden, so der belgische Jesuit.
Das sich seither durchsetzende „liberale Modell“ huldige dem Individualismus, was durch die Überbetonung einer fiktiven „Gleichheit“ zur Leugnung der tatsächlichen Gleichheit der menschlichen Natur führe, wodurch jede Rückkoppelung zur Sozialmoral ausgeschlossen wird.
Das „liberale Modell“ sei, so Schooyans, heute gekennzeichnet durch:
Militärische Macht durch High-Tech-Waffen
Wirtschaftswachstum um jeden Preis auf dem globalen Markt
Meinungs- und Wissenskontrolle
Globalisierung des politischen Lebens
Vorherrschaft der ökonomisch starken Mächte
Michel Schooyans Werk verdient im deutschen Sprachraum größere Aufmerksamkeit. Vielleicht ist sein Ableben ein Anstoß dazu.