#ClaudioMonteverdi #ChorGesang #StiftsmusikStuttgart

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Das Vokalensemble Seicento vocale singt das Beatus vir (I) SV 268 von Claudio Monteverdi (1567-1643). Geleitet wird das Ensemble von Jan Croonenbroeck (Cembalo) und Alexander Toepper (Truhenorgel). Aufgenommen beim Musikalischen Abendgottesdienst der Stiftsmusik Stuttgart in der Stiftskirche Stuttgart am 4. Juni 2021.

Seicento vocale hat sich der Musik des 17. Jahrhunderts verschrieben und besteht es aus etwa 20 jungen, chorerfahrenen Sängerinnen und Sängern sowie vier Continuo-Musiker*innen an der Schwelle zum musikalischen Berufsleben, denen Vokalmusik in kleiner Besetzung am Herzen liegt. 2016 ins Leben gerufen, ist das Ensemble hauptsächlich in der Region Westfalen-Lippe verortet, bündelt aber Kräfte aus ganz Deutschland. Durch die bewährte Zusammenarbeit mit seinen Ensemblesänger*innen wächst Seicento vocale unter sorgsamer Planung in jedem Projekt wieder zu einem neuen Klangkörper und sozialen Gefüge zusammen, wodurch es in unterschiedlichsten innovativen Programmen seine Fähigkeit herausstellt, wach und engagiert als Chor zu harmonieren. Die Probenarbeit und musikalische Leitung des Ensembles liegt in den Händen zweier junger Dirigenten, was uns das Ausführen vielseitig bereicherter Interpretationen ermöglicht.

Das erste "Beatus vir" ist eine der schönsten und inspiriertesten Vertonungen der Selva morale und gehört zu den wenigen geistlichen Werken aus Monteverdis Spätwerk, die weithin bekannt sind. Die Vertonung hat drei Teile: A (Verse 1–4), B (Verse 5–8) und A’ (Vers 9) sowie das Gloria Patri. Die beiden A-Teile sind eine großangelegte Variation von "Chiome d’oro" (Goldenes Haar), einer schlanken aber reizenden Canzonetta für zwei Singstimmen und Violinen, die Monteverdi schon früher komponiert hatte und die in seinem siebten Madrigalbuch (1619) erschienen ist. Die Melodie erklingt über einem "schreitenden Bass", der sich stets wiederkehrender Tonmuster bedient (um einen Basso ostinato handelt es sich jedoch dabei nicht) und dessen Form durch die venezianischen Lieder der 20er und 30er Jahre des 17. Jahrhunderts populär wurde. Um die Struktur in sich noch stimmiger zu gestalten, lässt Monteverdi die Anfangsphrase des "Beatus vir" wiederholen, beziehungsweise die erweiterte Form, "Beatus vir qui timet Dominum", als Refrain erscheinen. Im zweiten A-Teil malt er besonders lebhafte musikalische Bilder des bösen Mannes, dessen Begehren vereitelt worden sind und der nun aus Eifersucht auf den rechtschaffenden und gesegneten (und zugegebenermaßen etwas selbstgefälligen) Mann mit den Zähnen knirscht. Im B-Teil wechselt Monteverdi, möglicherweise aufgrund des anfänglichen Bildes der Fröhlichkeit, zu einem Dreiertakt und neuen Tonmustern im Bass—wiederum kein Basso ostinato, jedoch mit erkennbaren Wiederholungen.

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