'...........

In einer persönlichen Rückschau auf das Leben des verstorbenen Papstes kommt Kurienkardinal Robert Sarah auch auf die schweren Momente im Pontifikat Benedikts zu sprechen.

............

Benedikt blieb immer ruhig

Für Kardinal Sarah war Joseph Ratzinger ein Mann von großer Empfindsamkeit und Zartgefühl. „Ich habe nie erlebt, dass er auch nur die geringste Verachtung gezeigt hätte. Im Gegenteil, trotz großer Arbeitslast nahm er sich immer die Zeit, um seinem Gesprächspartner voll und ganz zuzuhören. Wenn er das Gefühl hatte, dass er jemanden beleidigt hatte, versuchte er, die Gründe für seine Haltung zu erklären. Er war zu keiner scharfen Handlung fähig. Auch zeigte er großen Respekt vor afrikanischen Theologen“, erinnert sich der emeritierte Kurienkardinal. Dieses tiefe Wohlwollen und respektvolle Feingefühl gegenüber jedem Einzelnen seien charakteristisch für Benedikt XVI. gewesen.

Auch sei Benedikt im Gegensatz zu seinem manchmal in heiligem Zorn aufbrausenden Vorgänger jederzeit ruhig geblieben, auch wenn er sich keine Illusionen über den Zustand der Kirche machte und „zutiefst darunter litt, dass sich Seelen von Gott entfernten“. Die Größe Benedikts XVI. liegt für Sarah darin, dass dieser nie vor dem Leiden zurückgeschreckt sei: „Nie ist er vor den Wölfen zurückgewichen. Man hat versucht, ihn zum Schweigen zu bringen. Er hatte nie Angst. Sein Rücktritt im Jahr 2013 erfolgte nicht aus Entmutigung, sondern vielmehr aus der Gewissheit heraus, dass er der Kirche durch Schweigen und Gebet wirksamer dienen würde“, so Kardinal Sarah wörtlich.

 

.............'

Quelle: