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Spieß gnadenlos umgedreht

Nicht ohne die Häme – die in diesem Fall völlig verdient ist, schreibt das Blatt: „Der Krieg in der Ukraine bedeutete, dass das russische Gas abgeschaltet werden musste, und angesichts der lächerlich selbstgefälligen Entscheidung, seine Kernkraftwerke zu schließen, konnte Deutschland Stromausfälle nur dadurch vermeiden, dass es auf dem Weltmarkt horrende Preise für Energie zahlte. Fabriken schließen bereits, weil sie sich keinen Strom leisten können. China scheint alle deutsche Technologie gekauft zu haben, die es braucht, und dreht nun gnadenlos den Spieß gegen seinen ehemaligen Lehrer um.“

Unter der Federführung von Unternehmen wie BYD könnten die chinesischen Autokonzerne nun ansetzen, die deutschen Autogiganten zu vernichten. Und obwohl der Euro immer noch schwach sei, sei der Preisvorteil längst ausgeschöpft. Zudem müsste nun die Rechnung dafür gezahlt werden, dass die schwächeren Mitglieder der Währungsunion unterstützt werden mussten.

 

Der „Telegraph“ bilanziert düster: „Mittlerweile ist Deutschland bei der Digitalisierung gescheitert, das Faxgerät ist immer noch ein alltägliches Gerät. Das Land, das so gut von der ersten und zweiten industriellen Revolution profitiert hat, ist nirgends in der dritten zu finden.“ So gebe es etwa „nur sehr wenige deutsche Apps, von denen irgendjemand gehört hat“. Und „schlimmer noch: Dem Land ist es irgendwie gelungen, bei der Modernisierung seiner Infrastruktur noch beklagenswerter zu scheitern als Großbritannien; der Bau des neuen Berliner Flughafens lässt sogar HS2 gut laufen.“

Zu Reformen unfähig

Aber das eigentliche Problem liege tiefer, so die Briten: „Deutschlands einvernehmliches, auf Koalitionen basierendes politisches System, das von Zentristen in diesem Land und anderswo viel gelobt wird, ist nicht in der Lage, den radikalen Wandel und die Modernisierung durchzusetzen, die das Land braucht. Selbst nach den düsteren Maßstäben seiner europäischen Kollegen scheint Deutschland zu Reformen unfähig zu sein.“

Während Frankreichs Macron „trotz aller seiner Fehler“ einige richtige wirtschaftsfreundliche Schritte und Reformen unternehme und auch Giorgia Meloni in Italien entsprechende Schritte versuchte, sei „Deutschland durch eine Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Freien Demokraten gelähmt, die sich auf fast nichts einigen kann.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer die Verwunderung darüber, wie stark diese Erkenntnis in Deutschland nicht nur vom polit-medialen Komplex, sondern auch weit über diesen hinaus eisern verdrängt und tabuisiert wird.

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