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Obwohl wir in einer Zeit leben, in der Bildung und Information zumindest dem Grunde nach jedermann zugänglich und großteils frei verfügbar ist, scheitern wir in unserer optimierten Industriegesellschaft heute an den einfachsten Dingen.

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Oben gegen unten

Mein Land, dein Land – Deutschland ?

Wenn man von einem Kleinkind mit so niedlichen wie absurden Fragestellungen konfrontiert wird, ist man meist vor Verzückung so gerührt, dass man nur zu gern jede einzelne Frage des kleinen wissbegierigen Wesens beantworten möchte – wenn man aber als erwachsener Mensch eine Frage in den Raum des öffentlichen Diskurses einwirft, die sich als nicht unproblematisch erweisen kann, dann erwartet uns eine derartige Verzückung leider nicht, auch wenn die Frage hochinteressant und hochbrisant ist. Man könnte sagen, die Gesellschaft ist von den Agenda-Settern des öffentlichen Meinungsspektrums (also von Medien, Presse, Politikern etc.) schon in einem Maße konditioniert worden, dass man keine unbequemen Fragen mehr stellt, weil man ansonsten Gefahr liefe, als unanständig (man missachtet den „common sense“ über das Unsägliche), dumm (man kann sich nicht selbst aus seinen Informationsquellen bedienen und muss tatsächlich nachfragen) und zudem als Querulant (man schießt quer, weil man nicht brav der öffentlichen Meinung folgt und die Sätze der Agenda-Setter wiederkäut) angesehen zu werden.

Trotz der skizzierten Lage, die zugegeben sehr trist anmutet, wenn man der Idealvorstellung einer Demokratie als Schauplatz des argumentativen, teils strittigen, aber immer respektvollen Austauschs der diversen Meinungen und Positionen nachsinnt: Es gibt Hoffnung; es gibt sie, die „anstandslosen, dummen Querulanten“, die sich auch in einer Zeit wie dieser nicht scheuen, ihre Fragen mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und nicht aus falsch verstandener Anständigkeit davor zurückschrecken, eine brisante Debatte zu entfachen.

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Quelle: