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28. Nur Imperien sind multikulturell.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Europa vitale
Demokratien. Nach dem Fall der Sowjetunion haben auch die
mittel- und osteuropäischen Nationen ihre Zivilgesellschaften
wiederherstellen können. Beides gehört zu den größten Errun-
genschaften Europas. Doch diese werden verlorengehen, wenn
wir nicht die Migration und den demographischen Wandel in
unseren Ländern angehen. Nur Imperien können multikulturell
sein, und Europa wird ein Imperium werden, wenn wir es nicht
schaffen, Solidarität und staatsbürgerliche Einheit zu den Kriterien
für Strategien der Assimilation und Migrationspolitik zu machen.

 

29. Eine richtige Hierarchie ermöglicht sozialen Zusammenhalt.

Viele halten Europa fälschlicherweise nur durch die Kontro-
verse über Migration erschüttert. In Wahrheit ist dies aber nur eine
einzige Dimension eines viel generelleren sozialen Zerfalls, dessen
Dynamik unbedingt umgekehrt werden muß. Wir müssen die
Würde der wichtigsten Vorbilder der Gesellschaft wiederherstellen.
Eltern, Lehrer und Professoren haben die Pflicht, sich um die zu
kümmern, die unter ihrer Obhut stehen. Wir müssen dem Kult der
Expertokratie widerstehen, der auf Kosten der Weisheit, des Taktge-
fühls und des Strebens nach einem kultivierten Leben daherkommt.
Es kann keine Erneuerung in Europa geben, ohne die bestimmte
Ablehnung eines übertriebenen Egalitarismus und eine ebenso bes-
timmte Ablehnung der Tendenz, „Weisheit“ und rein technisches
Wissen zu verwechseln. Selbstverständlich befürworten wir die poli-
tischen Errungenschaften der Moderne: Mann und Frau sollten das
gleiche Wahlrecht haben; Grundrechte müssen geschützt werden.
Aber eine funktionierende Gesellschaft braucht soziale und kul-
turelle Hierarchien, die zu einem Streben nach Leistung ermutigen
und diejenigen ehren, die sich um das Gemeinwohl verdient machen.
Wir müssen unseren Sinn für geistige Größe wiederentdecken und
gebührend hochhalten, so daß unsere Kultur ein Gegengewicht zur
wachsenden Macht des rein materiellen Reichtums einerseits und
der vulgären Massenunterhaltung anderseits werden kann.


30. Wir müssen die moralische Kultur wiederherstellen.

Menschliche Würde ist mehr als das bloße Recht, in Ruhe
gelassen zu werden. Die Doktrinen der internationalen Menschen-
rechte erfüllen nur ein kleiner Teil des moralischen Lebens, der
Suche nach Gerechtigkeit, geschweige denn die Ansprüche des
Guten. Europa braucht eine neue Verständigung über die Moral,
so daß der Bevölkerung der Weg zu einem tugendhaften Leben
aufgezeigt werden kann. Eine falschen Ansicht der Freiheit darf
uns nicht hindern, auf umsichtige Weise Gesetze zu verwenden
um gegen Untugend aufzutreten. Wir müssen menschliche
Schwächen vergeben können, aber Europa kann nicht erblühen
ohne die Wiederherstellung des gemeinschaftlichen Strebens nach
aufrechtem Verhalten und menschlicher Größe. Eine würdevolle
Kultur entspringt aus Anstand und der Erfüllung der Pflichten auf
unserem Lebensweg. Wir müssen den respektvollen Austausch
zwischen den sozialen Schichten erneuern, welcher eine Gesellschaft
charakterisiert, die den Beitrag aller wertschätzt.


31. Märkte müssen nach sozialen Gesichtspunkten ausgestaltet werden.

Obwohl wir die positiven Aspekte der freien Marktwirtschaft
anerkennen, müssen wir Ideologien ablehnen, die versuchen, die
Logik des Marktes zu totalisieren. Wir können nicht zulassen,
daß alles käufich ist. Gut funktionierende Märkte brauchen den
Rechtsstaat, und unser Rechtsstaat sollte höhere Ziele haben als
rein marktwirtschaftliche Effizienz. Märkte funktionieren am
besten, wenn sie eingebettet sind in starke soziale Institutionen, die
sich selbst nach nichtmarktwirtschaftlichen Prinzipien organisieren.
Wirtschaftswachstum, obwohl segensreich, ist nicht das höchste
Gut. Heutzutage ist sogar die politische Souveränität durch
globale Firmenriesen bedroht. Die Nationalstaaten müssen
zusammenarbeiten, um der Arroganz und Gedankenlosigkeit der
globalen wirtschaftlichen Kräfte Herr zu werden. Wir sprechen
uns dafür aus, daß Regierungen ihre Möglichkeiten nutzen sollten,
um nichtwirtschaftliche soziale Güter zu erhalten.

 

32. Erziehung muß reformiert werden.

Wir glauben, daß Europa eine Geschichte und eine Kultur hat,
die es wert sind, erhalten zu werden. Unsere Universitäten begehen
allerdings zu oft Verrat an unserem kulturellen Erbe. Wir müssen
die Studien- und Lehrpläne dahingehend ändern, daß sie unsere
gemeinsame Kultur vermitteln und nicht mehr junge Menschen
mit der Kultur der Ablehnung des Eigenen indoktrinieren. Lehrer
und Erzieher in allen Bereichen haben die Pflicht zur Erinnerung.
Sie sollten mit Stolz ihre Rolle annehmen, die Brücke zwischen den
vergangenen und kommenden Generationen zu sein. Wir müssen
auch die hohe Kultur und das asthetische Ideal in Europa erneuern,
indem wir das Erhabene und Schöne wieder als einen gemeinsamen
Standard anerkennen und die Herabsetzung der Kunst zu poli-
tischen Propagandazwecken ablehnen. Dies erfordert eine neue
Generation von Gönnern. Firmen und Bürokratien haben sich als
unfähig erwiesen, Verwalter der Künste zu seien.


33. Ehe und Familie sind essentiell.

Ehe ist das Fundament der Gemeinschaft und die Basis für die
Harmonie zwischen Mann und Frau. Es ist das intime Band, welches
das gemeinsame Leben und das Aufziehen von Kindern ermöglicht
und erhält. Wir bekräftigen, daß es unsere wichtigste Aufgabe in der
Gesellschaft und als menschliche Wesen ist, Mütter und Väter zu
sein. Ehe und Kinder sind der integrale Bestandteil jeder Vision eines
menschlichen Fortschritts. Kinder fordern Opfer von denen, die sie
in die Welt bringen. Diese Opfer sind edel und müssen anerkannt
und honoriert werden. Wir fordern eine umsichtige Sozialpolitik,
die Ehe, Kinder und Kindererziehung unterstützt und stärkt. Eine
Gesellschaft, die es nicht schafft, Kinder willkommen zu heißen, hat
keine Zukunft.


34. Die Auseinandersetzung mit dem Populismus sollte angenommen werden.

In Europa herrscht derzeit große Sorge wegen des Aufstiegs
dessen, was „Populismus“ genannt wird – obwohl die Bedeutung
dieses Begriffs nie wirklich erklärt wurde und er meist als Beleidi-
gung verwendet wird. Wir haben hier unsere Vorbehalte. Europa
muß sich eher auf seine tiefe historische Weisheit und seine Tradi-
tionen beziehen, als sich auf einfache Parolen und spaltende emo-
tionale Appelle einzulassen. Dennoch erkennen wir an, daß vieles an
diesem neuen politischen Phänomen durchaus einen berechtigten
Aufstand gegen die Tyrannei des falschen Europas darstellen kann,
welches jeden Angriff auf sein Monopol der moralischen Legitimität
als „antidemokratisch“ bezeichnet. Der sogenannte „Populismus“
fordert die Diktatur des Status quo und den „Fanatismus der Mitte“
heraus, und dies mit voller Berechtigung. Er ist ein Anzeichen dafür,
daß selbst in unserer verfallenen und verarmten politischen Kultur
das historische Bewußtsein der europäischen Völker wiedererstehen
kann.


35. Unsere Zukunft ist das wahre Europa.

Wir lehnen die Behauptung ab, daß es keine verantwortungsbe-
wußte Alternative zur künstlichen und seelenlosen Solidarität eines
gemeinsamen Marktes, zur einer transnationalen Bürokratie und
zu einem oberflächlichen Entertainment gibt. Brot und Spiele sind
nicht genug. Die verantwortungsbewußte Alternative ist das wahre
Europa.

36. Wir müssen Verantwortung übernehmen.

Wir fordern alle Europäer auf, uns bei der Ablehnung der Fantasterei einer multikulturellen Welt ohne Grenzen zu unterstützen. Wir lieben unsere Heimatländer zu Recht und wollen unseren Kindern das weitergeben, was wir selbst als unser nationales Erbe empfangen haben. Als Europäer haben wir auch ein gemeinsames Erbe, und diese Erbe fordert von uns, gemeinsam und in Frieden in einem

Europa der Vaterländer

(obige Hervorhebung durch die Redaktion)

zu leben. Laßt uns unsere nationale Souveränität erneuern und die Würde einer geteilten politischen Verantwortung wiederfinden, für Europas Zukunft.

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Quelle:

Siehe dazu auch: