“…

Erst als die jungen Völker Europas, mitbringend nur ihr reiches Blut, ihre ungebändigte edle geistgerichtete Kraft und Leidenschaft, aber auserlesen, das Wertvollst zu empfangen, was die Welt hatte, auf ihren säftestrotzenden Stamm das köstliche Reis übernatürlichen Lebens gepfropft erhalten hatten, entstand auch eine Natur und nätürliches Leben umfassende Literatur; indes auch sie war christlich, niemals die unsichtbare Welt verleugnend, sie immer durchscheinen lassend.

Die lateinisch sprechende und schreibende Kirche hat die Nationen Europas deren eigene Sprache sprechen und schreiben gelehrt. Und damit war der Sinn Europas gegeben und enthüllt. Europa ist das Kind des Einen Glaubens und als dieses Kind der einzige Erbe des griechischen und römischen Geistes, der westlichen Kunst mit der Prävalenz und der Leichtigkeit und Lichtheit strenger Form vor aller Schwere und Nacht chaotischen Inhalts; der westlichen Philosophie mit der Herrschaft des lebendigen Logos über Trieb und Drang und Leidenschaft; der westlichen Wissenschaft mit der Idee des Gesetzes und der Regel und der Humanität.

Das ist der “Westen” und das der Sinn des Westens und seiner Literatur, auch wenn sie nicht direkt davon, sondern sachlich von anderen Dingen spricht, was sie muss uns soll: im Gehorsam des einen Glaubens, welcher das erste ist an das Heil, das von den Juden kam, die Erben zu sein der Griechen, der Dämonie wie der Heiterkeit ihrer Kunst, der Exaktheit ihrer Wissenschaft, der Erhabenheit ihrer Metaphysik und ihrer großen Idee, der Humanität – Erben nicht Sklaven, legitime Erben in aller Unmittelbarkeit ihres eigenen Lebens mit allen Rechten ihrer eigenen unvergleichlichen Natur, in der Freiheit und Gebundenheit ihrer eigenen mitgegebenen an die Nationen einzeln verteilten Gaben: dieses aber zuerst den Glauben haben, das ist der geistige Sinn der europäischen Völker, das und das allein, ist ihre verborgene Einheit.

Verlieren sie ihn ganz, sterben sie, wenn auch schreiend und schreibend.

Ohne den christlichen Glauben ist Europa nur

ein Sandkorn im Wirbelwind der Meinungen, Ideen und Religionen

und wird

  • morgen auf den Knien liegen vor den Russen,

  • übermorgen vor den Japanern,

  • in drei Tagen vor den Chinesen,

  • in vieren vor den Indern,

  • am letzten aber ganz gewiss die Beute der Afrikaner sein.

….”